Brennpunkt Pakistan

Von Redaktion · · 2013/03

Christian Wagner

Sachbuch. Verlag J.H.W. Dietz Nachf., Bonn 2012, 192 Seiten, EUR 16,90

Pakistan ist seit seiner Gründung 1947 geschüttelt von innenpolitischen Unruhen und kämpft zugleich mit Indien um Kaschmir. Die Beziehung zu den USA ist intensiv und wechselvoll: Einerseits wichtiger Partner im Kampf gegen den Kommunismus, im Afghanistankonflikt und seit 2001 Verbündeter im Anti-Terror-Kampf, andererseits sanktioniert wegen seiner Entwicklung von Nuklearwaffen. Weiters ist Pakistan ein Entwicklungsland und hat einen Spitzenplatz in der Liste der korruptionsanfälligen Staaten.

Der Politikwissenschaftler Christian Wagner rollt hier die fast 70-jährige Geschichte des Staates auf. Pakistan hatte kurze Phasen der Demokratie, die jedoch immer wieder von Militärdiktaturen unterbrochen wurden. Das Militär ist bis heute eine Macht, die viele demokratische Prozesse verhindert. Das Land verfügt bis heute über keine oppositionelle Partei oder herausragende Persönlichkeit, welche Chancen hätte, die Macht der Streitkräfte einzudämmen und den politischen Eliten beibringen würde, dass der Staat als Gemeinwesen und nicht als Instrument zur persönlichen Bereicherung fungiert.

Pakistan ringt zugleich um seine Identität. Die Bedeutung der Religion ist nicht nur innenpolitisch ein Thema, sondern wurde auch durch die „Bedrohung der Islamisierung“ außenpolitisch seit 9/11 zu einem großen Problem. Wagner versucht hier durch fachliche Kenntnisse und Deutungen einige Annahmen zu relativieren, ohne jedoch Probleme zu verharmlosen. Er sieht für die Zukunft keine wesentlichen Veränderungen, denn viele Konflikte, gerade jener mit Indien sowie die interne Macht der Streitkräfte scheinen sich nicht zu entspannen.

Der Autor verlangt dem Leser und der Leserin einiges an Vorwissen und starke Aufmerksamkeit ab. Oftmals sind die Informationen und Fakten stark gedrängt und somit sehr intensiv. Auf jeden Fall aber lehrreich.
    Christine Kohlmayr

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