Ein Fenster neuer Chancen

Von WeH · · 2005/07

Iraks Frauen hoffen auf mehr Mitbestimmung und Gleichberechtigung und kämpfen für eine bessere Verankerung der Frauenrechte in der neuen Verfassung.

In der langen Zeit der Saddam Hussein-Diktatur war die Bevölkerung von jeglicher Form von Mitbestimmung ausgeschlossen, und es gab keine Hoffnung auf Veränderung. Nach dem Sturz der Diktatur 2003 glaubten die irakischen Frauen, nun wäre die Zeit für Veränderungen gekommen. Doch das Fortdauern der Gewalt bedroht auch ihre Chancen auf eine partizipative Entwicklung.
Dennoch blicken immer noch über 90 Prozent der Frauen voll Hoffnung in die Zukunft – zu diesem überraschenden Ergebnis kam eine Befragung von 1.000 Frauen in sieben irakischen Städten, durchgeführt von der NGO „Women for Women International“. Der österreichische Projektpartner „Frauen ohne Grenzen“ lud Ende Mai die Leiterin des Projekts „Familienalltag im Irak“, Manal Omar, nach Wien, wo sie über die Situation der Frauen im heutigen Irak berichtete.

Auf Grund der Sicherheitslage lebt Frau Omar, eine gebürtige Palästinenserin, derzeit in Jordanien. Sie kommt immer nur drei bis vier Tage in den Irak, schläft jede Nacht woanders und spricht bei Veranstaltungen nie länger als fünf Minuten.
„Die Wahlen vom Jänner 2005 waren für die irakischen Frauen ein großer Erfolg“, berichtet Manal Omar. Im Vorfeld der Wahlen war eine Bestimmung durchgesetzt worden, wonach ein Drittel der Parlamentssitze mit Frauen besetzt sein müssen. Demnach mussten alle politische Parteien ein Drittel ihrer Listen mit weiblichen Kandidaten füllen.
Im kommenden Oktober wird in einem Referendum über die neue Verfassung abgestimmt; bis Mitte August ist noch eine Einflussnahme möglich. Die Frauen machen derzeit eine starke Lobby-Arbeit, um ihre Anliegen verfassungsmäßig abzusichern.
Die von Manal Omar geleitete Untersuchung ergab, dass die dringendsten Bedürfnisse der irakischen Frauen in der Sicherstellung gleicher Rechte für Mann und Frau, in der politischen Mitbestimmung und im uneingeschränkten Recht auf Bildung und Arbeit liegen.

www.frauen-ohne-grenzen.org

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