Rastafari. Eine universelle Philosophie im 3. Jahrtausend

Von Petra Mann · · 2008/05

Werner Zips (Hg.)

Sachbuch. Übersetzt von Marlies Glaser und Werner Zips. Promedia Verlag, Wien, 2007, 248 Seiten, farbig bebildert, € 19,90

Im Juli 2001 fand in Wien die Siebente Internationale Konferenz der Gesellschaft für Karibikforschung statt. Was diese Veranstaltung von den vorhergehenden unterscheidet: Zum ersten Mal nehmen nicht-akademisch gebildete Rastafari-DenkerInnen teil. Zu Wort kommen die Menschen, um die es geht, wie zum Beispiel Barbara Makeda Blake Hannah, jamaikanische Autorin und Filmemacherin, Mutabaruka, Dichter und Reggae-Musiker sowie Adisa Jelani Adwele, führender Vertreter der Performance Poetry in der Karibik. Die wichtigsten Beiträge sind in diesem Buch zusammengefasst und lassen den spannenden Dialog erahnen, der sich im Sommer 2001 zwischen der westlich orientierten Wissenschaft und den VertreterInnen der Rastafari-Philosophie entwickelt hat. Zu Danken ist dies dem Ethnologen Werner Zips, Organisator der Konferenz und Herausgeber dieses Buches.
Rastafari ist in ihrem Ursprung eine Bewegung mit afrikanischem Herzen. Darin spiegelt sich die Geschichte der Menschen, die von Afrika in die Karibik verschleppt und versklavt wurden und über viele Generationen ihre kulturelle Identität verloren haben. Ihre Nachfahren begannen in den 1930er Jahren, sich von westlich vorgegebenen Werten zu emanzipieren und nach ihren eigenen kulturellen Wurzeln in Afrika zu suchen.
Rastafari setzt sich gegen die noch immer andauernde Diskriminierung afrikanisch-stämmiger Völker zur Wehr und ist dabei tolerant genug, mit den Töchtern und Söhnen der (ehemaligen) Kolonialherren in Dialog zu treten, sie sogar in den eigenen Reihen aufzunehmen, wenn sie die gleichen Werte teilen. Reggae ist das Medium, das Rastafari um die ganze Welt transportierte. Rastafari sucht nach Wegen, im 3. Jahrtausend, in den Wirren der Globalisierung, zu einer eigenen Identität zu finden, egal, welcher Kultur wir angehören. Und wer weiß, welche großartigen Problemlösungen wir finden würden, wenn hochkreative „reasonings“ statt Parlamentsdebatten die Regel wären?

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