Robert Lessmann: Zum Beispiel Bolivien

Von Hermann Klosius · · 2005/07

Lamuv Verlag, Reihe Süd-Nord, Göttingen 2004, 141 Seiten, EUR 8,30

Als langjähriger Südwindmitarbeiter ist der Autor unseren LeserInnen wohl kein Unbekannter mehr. Mit seinen profunden und lesenswerten Analysen, sei es zur Drogenproblematik, zu Kuba oder zu Bolivien hat er sich längst über Österreich hinaus einen Namen gemacht.
Nach seiner Monographie „Zum Beispiel Kokain“ ist nun in der Reihe Süd-Nord des Lamuv Verlags aus seiner Feder „Zum Beispiel Bolivien“ erschienen. Darin zeichnet Lessmann ein vielschichtiges und fesselndes Porträt des ärmsten und am stärksten indianisch geprägten Landes Südamerikas. Er spannt den Bogen von der erstaunlich hoch entwickelten Kultur von Tiwanaku über Geschichte und Gegenwart des Bergbaus am Beispiel des Cerro Rico, des „Menschenfresser“-Bergs von Potosí, die wechselhafte Geschichte von La Paz, des höchst gelegenen Regierungssitzes der Welt, bis zur wirtschaftlich tristen und politisch turbulenten Situation der Gegenwart, in der sich wachsende Teile der Bevölkerung nicht länger damit abfinden wollen, im Elend zu leben, während die Reichtümer Boliviens außer Landes gebracht werden.
Wir erfahren Näheres zum historischen „Wasserkrieg“ des Jahres 2000 in Cochabamba und Hintergründe zur Vertreibung des Präsidenten Sánchez de Lozada im Oktober 2003. Der Autor macht uns mit Struktur und Funktionsweise der Gewerkschaft der Kokabauern ebenso bekannt wie mit dem Oppositionspolitiker Evo Morales, dem vielleicht künftigen Präsidenten. Weitere Kapitel sind Che Guevaras gescheitertem Guerilla-Experiment in Bolivien gewidmet, aber auch Aspekten des alltäglichen Lebens, von Kinderarbeit über Feste bis zur Rolle der „Cholitas“, der Marktfrauen.
Robert Lessmann hat die bereits weit über 300 Bände umfassende Reihe Süd-Nord um einen Titel bereichert, der einen wichtigen Beitrag zum Verständnis aktueller und künftiger Entwicklungen in Bolivien leistet.

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