Tourismuswende gefordert

Von Redaktion · · 2017/05

Wie Tourismus zu nachhaltiger Entwicklung beitragen kann und was sich dafür ändern muss, erklärt Karin Chladek.

Von den SDGs, den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, sind insbesondere die Ziele 8, 12 und 14 mit einem nachhaltigen Tourismus verknüpft. Ziel 8 betrifft „Faire Arbeitsbedingungen“, Ziel 12 den „Verantwortungsvollen Konsum und die verantwortungsvolle Produktion“, Ziel 14 das „Leben im Wasser“. Die Welttourismusorganisation UNWTO argumentiert zudem, Tourismus habe das Potenzial, unmittelbar oder mittelbar zu allen 17 Zielen beizutragen.

Doch damit der Tourismus mithelfen kann, den Globus nachhaltig zu entwickeln, muss dieser Sektor selbst verändert werden.

Im März fand in Berlin die weltgrößte Tourismusmesse ITB statt. Dabei wurde von rund 30 VertreterInnen aus Zivilgesellschaft und Wissenschaft die sogenannte Berlin-Deklaration „Transforming Tourism“ entworfen und eine „grundlegende Tourismuswende“ gefordert. Die sei von Reisewirtschaft, Politik und den Reisenden selbst voranzutreiben.

„Fairness, Zukunftsorientierung und Verantwortung gegenüber der Umwelt und den Menschen müssen die Grundlage jeder touristischen Entwicklung sein“, betont Andrea Lichtenecker, Geschäftsführerin der Naturfreunde Internationale (NFI).

Weitere Infos zu Tourismus und den SDGs liefert das Online-Kompendium „Tourism in the Agenda 2030“ von neun internationalen NGOs sowie das Paper „Tourismus und die SDGs“ des Wirtschafts- und Wissenschaftsministeriums (BMWFW).

www.transforming-tourism.org

www.bmwfw.gv.at

To-Do-Liste. Mamadou Mbodji, Vizepräsident der NFI und Vorsitzender des Afrika-Netzwerkes der Naturfreunde, versteht darunter vor allem soziale Gerechtigkeit: „Ein großer Teil der Gewinne der internationalen Tourismuswirtschaft entsteht auf Kosten der Menschen in den Reiseländern. In vielen Reisedestinationen werden Menschen ausgebeutet, Menschenrechte verletzt und die Natur zerstört. Und der internationale Flugverkehr trägt wesentlich zum Klimawandel bei, dessen Folgen die Menschen in den Ländern des globalen Südens besonders treffen.“

Konkrete Ansatzpunkte für einen touristischen Wandel sind: Beteiligung der Menschen in den Zielländern bei Planungen und während der touristischen Entwicklung; existenzsichernde Löhne und Aufstiegschancen für lokale Arbeitskräfte sowie die Förderung eigener, lokaler Tourismusinitiativen; nachhaltige Produktions- und Konsummuster, durch die Umwelt und Klima geschützt und die Menschenrechte geachtet werden sowie eine Abkehr vom zahlenfixierten Wachstumsfetischismus.

Karin Chladek ist freie Journalistin mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit und Tourismus in Wien.

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