Ulli Gladik

Von Redaktion · · 2015/09

Die Welt von morgen, wie ich sie mir wünsche, sieht so aus: Es wäre schön, wenn es keine multinationalen Konzerne mehr gäbe. Weil dann die Menschen wieder nach menschlichem Maß produzieren und wirtschaften könnten.

Das tue ich, damit die Welt ein bisschen mehr so wird, wie ich sie mir vorstelle: Ich finde immer wieder Themen, die mich sehr interessieren. Bei manchen denke ich mir dann, da sollte es eine Doku darüber geben und mache etwas dazu. Ich maße mir aber nicht an zu glauben, dass das alleine die Welt verbessert. Aber zumindest erfahren mehr Menschen etwas über die Hintergründe.

Mit einer Million Euro würde ich: Eine Zeitung gründen und die tollsten Journalistinnen und Journalisten engagieren. Die dürften dann völlig unabhängig und ohne Druck in Bezug auf Geldgeber und Inserenten agieren. Oder ich würde eine bestehende Zeitung wie den „Augustin“ unterstützen und helfen, sie auszubauen.

Ich ärgere mich schrecklich: Wenn ich das Gefühl habe, dass nichts weiter geht und immer wieder dieselben Fehler gemacht werden. Und über die Macht der Konzerne, die, wenn es Widerstand gibt, zu wirklich heftigen Mitteln greifen.

Ulli Gladik (44) kommt aus der Obersteiermark und ist Dokumentarfilme-Macherin. Ihr Film „Natasha“ (2008) zeigt den Alltag einer bulgarischen Bettlerin in Österreich und deren Lebensumstände in der Heimat. In „Global Shopping Village“ (2014) geht es um den Boom der Einkaufszentren, Strategien dahinter und die Auswirkungen. Ulli Gladik ist außerdem aktives Mitglied der Bettellobby, dem Netzwerk gegen Bettelverbote.

Wenn jemand zu mir sagt „Hat doch eh alles keinen Sinn“, sage ich: Jeder Millimeter macht Sinn.

So sieht für mich ein perfekter Tag aus: Ein schöner Tag ist ein Tag so richtig in der Natur.

Wenn ich mit den mächtigsten Menschen der Welt an einem Tisch säße: Würde ich versuchen, sie davon zu überzeugen, wie wichtig es ist, dass es allen Menschen gut geht. Je mehr sich die Schere zwischen Arm und Reich schließt, desto besser geht es uns allen.

Das werde ich als nächstes tun: Ich beschäftige mich gerade mit dem Thema des gläsernen Menschen, über den immer mehr Daten aufgezeichnet werden und der dadurch wahrscheinlich immer manipulierbarer wird. Ob ein Film daraus wird, weiß ich noch nicht.

Das rate ich Leuten, die etwas verändern möchten: Dass sie einerseits Netzwerke bilden und Erfahrungen mit Gleichgesinnten austauschen. Und dass sie sich, wenn es Rückschläge gibt, nicht unterkriegen lassen, sondern sich auf die kleinen Erfolge konzentrieren. noh

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