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Von Redaktion · · 2012/09

NGOs, die sich im ugandischen Gesundheitssektor engagieren, widmen sich intensiv der Malaria-Prävention. U. a. verteilen sie imprägnierte Moskitonetze an Kinder und schwangere Frauen. Viele der EmpfängerInnen wissen damit aber kaum etwas anzufangen, und so verstauben die Netze ungebraucht. Nicht so im kleinen Dorf Sion, wo kluge Bauern eine gute Idee hatten. Die Netze eignen sich hervorragend zur Umzäunung von Hühnergehegen. Der Gesundheitsbeauftragte der Region, Silvano Themba, betonte in einem Zeitungsinterview, dass in seinem Zuständigkeitsbereich alle gratis ausgeteilten Moskitonetze anders als eigentlich geplant verwendet würden. Geschickte Hausfrauen etwa nutzen die Netze als dekorative Vorhänge oder nähen Hochzeitskleider für ihre Töchter aus dem hübschen Material.

Das Gesamtbudget des ugandischen Gesundheitssektors beläuft sich im Jahr auf 985,5 Milliarden Uganda Shilling, etwa 320 Millionen Euro. Weit mehr als ein Drittel davon wird von ausländischen Gebern beigesteuert. Die fast gleiche Summe, umgerechnet 122 Millionen Euro, wird aber auch jährlich für medizinische Behandlungen im Ausland ausgegeben. So gehen hochrangige RegierungsbeamtInnen gerne außer Landes zum Arzt. In der nationalen Zeitung „Daily Monitor“ stellte ein Wirtschaftswissenschaftler außerdem fest, dass die Hälfte der 40.000 ugandischen Gesundheitsfachkräfte in Nordamerika arbeitet. Es ist also alles keine Frage der (Wo)manpower, sondern des Geldes. Eine bessere Ausstattung des Gesundheitswesens und eine bessere Bezahlung der Angestellten würde einen großen Schritt in Richtung einer gesunden Gesellschaft bedeuten.
Patricia Otuka-Karner

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