Von Simone Schlindwein
Acht Stunden am Tag immer wieder die gleichen Klicks. „Klick, Klick“ für einen roten Apfel. Auf den Bildschirmen ist eine Obstplantage zu sehen, offenbar mit einer Drohne gefilmt. Per Mausklick werden diejenigen Äpfel markiert, die rot sind. Nur die reifen Äpfel soll die Drohne pflücken. Das stetige „Klick, Klick“ ist auch zu hören, wenn mit dem Cursor am Bildschirm Fahrbahnmarkierungen nachgezeichnet werden, wo ein Auto nicht entlang fahren darf. Auf einem anderen Bildschirm ist das Innere eines Warenhauses zu erkennen. Der Greifarm eines Roboters wird per Mauszeiger trainiert, wie er die richtige Kiste aus dem Regal zieht. Klick für Klick bringen die Ugander:innen in dieser Büroetage in der Hauptstadt Kampala dem Roboter bei, seine Arbeit zu optimieren.
150 junge Menschen sitzen in diesem großen, stickigen Raum dicht an dicht hinter den Computern. Sie arbeiten im Auftrag großer Technologieunternehmen wie Meta, zu dem die sozialen Netzwerke Facebook, Instagram oder Whatsapp gehören, der US-Weltraumbehörde Nasa oder des US-amerikanischen Autoherstellers Tesla.
Dessen integrierte, künstliche Intelligenz (KI), die bald das Fahren am Steuer ganz alleine abwickeln soll, muss millionenfach an denselben Abläufen trainiert werden. Denn bis diese KI sicher weiß, bei welchem Straßenschild das Tesla-Fahrzeug Vorfahrt geben muss und bei welcher Fahrbahnmarkierung es überholen darf, wird sie von den 150 Arbeiter:innen in diesem Erdgeschoss eines gläsernen Bürogebäudes trainiert.
Sama heißt die Firma, die in Afrika nun diese arbeitsintensiven Jobs für die internationalen Tech-Giganten übernimmt. Es ist eines von zahlreichen Start-ups, die überall auf dem Kontinent derzeit gegründet werden, um das Training der KI zu übernehmen, die in Zukunft zahlreiche Arbeitsprozesse selbst erledigen soll. Auf den ersten Blick bringt das Chancen und Möglichkeiten in die jeweiligen Länder. Doch die Entwicklung hat viele Schattenseiten…
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