Slam-Poetry erobert die Welt

Von Redaktion · · 2016/10

Liedhafte Texte, gesellschaftskritischer Fokus: Die Kunstform Slam-Poetry wird immer beliebter, und funktioniert auch in Buchform. Drei Empfehlungen.

1 Mieze Medusa, Markus Köhle (Hrsg.): Mundpropaganda. Slam-Poetry erobert die Welt (Milena Verlag, Wien 2011, 220 Seiten, € 15)

Slam-Poetry kennt keine Grenzen, heißt es im Vorwort von „Mundpropaganda“. Dementsprechend offen sind die Akzente, die gesetzt werden: von Reflexionen über Begegnungen vorm Shoppingcenter Lugner City in Wien, die Politik in Kärnten und die Liebe bis hin zu Fairtrade-Milchkaffee und Kinderarbeit.

Das Buch ist so etwas wie die Anthologie der besten Bühnentexte Österreichs. Mieze Medusa, Markus Köhle, Stefan Abermann, Yasmin Hafedh und viele mehr – der Band ist ein Who-is-Who der heimischen Slammer-Szene. Ein Standardwerk für neue und langgediente Slam-Poetry-Fans.

2 Mieze Medusa, Markus Köhle: Alles außer grau. Texte to go (Milena Verlag, Wien 2016, 160 Seiten, € 17)

Frische Gedanken von Mieze Medusa und Markus Köhle, die die Kunstform in Österreich wesentlich initiiert und mitgeprägt haben: „Alles außer grau“, das auf Material aus einem Live-Programm basiert, ist eine rasante, bunte Reise durch Zeit und Raum – von Erzherzog Franz Ferdinand zu Amy Winehouse, vom Waldviertel zum Taj Mahal und weiter ins Regenwaldreservat. Was ist wichtiger, fragt sich Mieze Medusa im Text „I was here“: einen Ort besucht zu haben, oder das Foto, das den Moment festhält? „Welt! Bitte! Stillhalten fürs Foto!“ Dem Buch ist eine Audio-CD beigelegt.

3 Raphael Hoflehner: Sturm im Kopf (Akazia Verlag, Gutau 2015, 80 Seiten, € 16,95)

„Sturm im Kopf“ von Raphael Hoflehner ist ein Beispiel dafür, dass sich in der österreichischen Slam-Poetry-Szene immer etwas bewegt. Hoflehner meldet sich aus dem ländlichen Oberösterreich und verbindet lokale mit globalen Themen. Die Texte sind Liebeserklärungen an die Landschaft des Mühlviertels, Kritik an Engstirnigkeit („Ländlich, sittlich“) und Desinteresse, nicht zuletzt für die Entwicklungen auf der Welt. In „Schockstarre“ heißt es etwa: „Mit verbundenen Augen, tauben Ohren und stumpfen Sinnen betreten wir kein Neuland, wir verharren im Rückzug.“ Frischluft für den Kopf! sol

Slam-Poetry live auf der Bühne zu globalen Themen kann man am 6. Oktober im Foyer des C3 (Sensengasse 3, 1090 Wien) erleben. Unter dem Motto „Food matters. Worldwide!“ lädt die Slammerin Yasmin Hafedh zuerst zum Schreibworkshop (16 Uhr) und moderiert dann einen Library Slam (18 Uhr) zum Thema Ernährung.

Weitere Infos: www.oefse.at

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