„Kein Mexiko ohne uns!“

Von Redaktion · · 2017/07

Indigene Mexikos ernennen eine weibliche Vertreterin für die Präsidentschaftswahl 2018.

In einer für Mexiko historischen Entscheidung bestimmte der Nationale Kongress der Indigenen (Congreso Nacional Indígena, CNI), unterstützt von der EZLN (Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung), María de Jesús Patricio Martínez zur Sprecherin ihres neu gegründeten Regierungsrates. 2018 soll sie als unabhängige Kandidatin bei den Präsidentschaftswahlen antreten.

Um ihre Distanz zu politischen Parteien sowie ihre kollektive Organisation zu betonen, unterstrichen sowohl CNI als auch EZLN, dass es sich nicht um eine Kandidatin, sondern vielmehr um eine Sprecherin handle. „Sie wird die Stimme des Indigenen Regierungsrates in unserem Land, in der ganzen Welt sein. Sie wird mit der Stimme der indigenen Gemeinden, der Zivilgesellschaft sprechen. Sie ist wir.“

María de Jesús Patricio Martínez stammt aus Nahua de Tuxpan im Bundesstaat Jalisco und praktiziert traditionelle Medizin. Bereits 2010 sagte sie, sie sehne sich nach einer Organisation, die von unten nach oben funktioniere, in der „diejenigen, die bestimmen, gehorchen und die Entscheidungen aller respektieren“. In einer Videoaufnahme vor ihrer Ernennung betonte „Marichuy“ die Bedeutung einer indigenen Frau als Sprecherin, um die Probleme, Kämpfe sowie die Traditionen der indigenen Gemeinschaften im Rahmen der Wahlen sichtbar zu machen.

Bei den Präsidentschaftswahlen 2018 dürfen zum ersten Mal unabhängige KandidatInnen antreten. Dafür müssen sie allerdings eine Reihe formaler Kriterien erfüllen und, nach erfolgreicher Registrierung, die Unterstützung von einem Prozent der Wahlberechtigten auf Bundesebene gewinnen. Ob das gelingt, ist noch offen.

Aber der Akt der Nominierung einer indigenen Frau an sich hat große Symbolkraft und soll laut eigenen Angaben jene Stimmen hörbar machen, die in der Geschichte zum Schweigen verdammt waren. Gemäß dem Motto des CNI: „Nie mehr ein Mexiko ohne uns!“

Giovanna Salazar forscht zu Neuen Medien und Digitaler Kultur und ist Menschenrechtsaktivistin. Auf Twitter ist sie unter @giovanna_sal zu finden. Ihr Beitrag erschien in spanischer Sprache und längerer Fassung auf:

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