Stefan Schennach/Ernst Draxl: Ivica Osim. Die Welt ist alles, was der Ball ist.

Von Lydia Matzka · · 2002/07

Ein Portrait. Mit einem Fotoessay von Robert Newald. Wieser Verlag, Klagenfurt 2002, 209 Seiten, € 21,80.

„Meine Religion ist der Fußball“, bekennt Ivica Osim. Der Sturm-Graz-Trainer wird hierzulande von den Medien oft als Grübler und Eigenbrötler dargestellt. Die Autoren Schennach und Draxl blicken genauer hin und hinterfragen die von den Medien häufig transportierten Klischees. Dabei entstand eine interessante Biografie, in der uns ein ganz anderer Ivica Osim präsentiert wird. Ein spannendes Buch, nicht nur Fußballfans zu empfehlen.
„Politik habe ihn nie interessiert, sagt der zutiefst politische Mensch, den das Leben und nicht die Bücher zum Philosophen gemacht hat“, beschreiben ihn die Autoren im Vorwort. Ivica Osim war 1991 jugoslawischer Teamchef. In einer Zeit, in der der Staat Jugoslawien bereits dem Untergang geweiht war und sich ein schrecklicher Krieg abzeichnete. Selbst in dieser schweren Zeit glaubte Ivica Osim noch immer an die völkerverbindende Kraft des Fußballs. „Osims Botschaft ist der felsenfeste Glaube an ein friedliches Zusammenleben aller Kulturen und Religionen und an den völkerverbindenden Charakter des Sports“, schreiben Schennach und Draxl. Vielleicht ist es genau dieses grenzenaufhebende und völkerverbindende Gefühl, das Tausende Männer (oder wäre es schwer übertrieben, von allen Männern zu sprechen?) und einige Frauen veranlasst, in Fußballstadien zu strömen oder den Sonntagnachmittag vor dem Fernseher zu verbringen? Fußball hebt soziale Gegensätze auf und solidarisiert. Auch ist der Fußballplatz für viele Menschen ein letztes Reservat, wo Gefühle nicht mehr verdrängt und Emotionen offen ausgedrückt werden können. Für Osim ist das Stadium „der Ort der größten Freiheit“.
Osim ist nicht nur Fußballtrainer, sondern auch Sonderbotschafter und parteiloser Vizebürgermeister seiner Heimatstadt Sarajevo. Für seine Landsleute ist er ein Held und Hoffnungsträger. Mit dem Kauf des Buches unterstützen die LeserInnen die Stadt Sarajevo mit je einem Euro bei der Bewerbung um die Olympischen Spiele 2010.

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