Let’s make Money. Was macht die Bank mit unserem Geld?

Von Werner Hörtner · · 2009/06

Caspar Dohmen

Schabuch. Orange Press, Freiburg 2008, 221 Seiten, 32 Fotos aus dem Film
€ 20,60

Geld regiert die Welt, so ein altes Sprichwort. Doch wer regiert das Geld? Dieser Frage geht der österreichische Filmemacher Erwin Wagenhofer mit seinem hervorragenden und höchst aktuellen Dokumentarfilm „Let’s make Money“ nach. Er verfolgt die Spuren unseres Geldes, das wir nichts ahnend irgendwo anlegen oder einlegen, zeigt uns die AkteurInnen dieses fatalen Systems in persönlichen Gesprächen.

Das vorliegende Buch wurde zwar zu Wagenhofers Film gemacht, doch ist es keine Nacherzählung, sondern eine dokumentarische Ergänzung. Es setzt weit vor dem Beginn der Filmkunst an, ja sogar vor der Erfindung des Geldes, beim Tauschhandel, zeigt dann die Entwicklung zu den Münzen und schließlich in China zum Papiergeld auf.

Breiter Raum ist dem Funktionieren des Geldes gewidmet – dem Zins, den Krediten, dem Bankenwesen, den Börsen -, wobei in jedem Kapitel die Entwicklung bis zur Gegenwart, bis zur aktuellen Krise nachgezeichnet ist. Die Darstellung zeichnet sich durch eine leichte Verständlichkeit aus, eine sonst bei dieser Materie selten anzutreffende Qualität. Seither erlebte die Menschheit zahlreiche Finanzkrisen, deren Ursprung nie rein ökonomisch zu erklären ist, sondern auch eine starke psychologische Komponente aufweist, wie der Autor erklärt, der bei der „Süddeutschen Zeitung“ als Wirtschaftsjournalist tätig ist.

Die Rolle der so genannten Bretton Woods Institutionen – IWF und Währungsfonds – als Wegbereiter der heutigen Krisen wird ebenso durchleuchtet wie die kriminelle Funktion der Steueroasen und die ebenso verderblichen „Geier-Fonds“, das Geldscheffeln mit Staatsschulden der Entwicklungsländer.

Am Ende zeigt der Autor Auswege aus dem Finanzdschungel auf. Ein ausführliches Glossar erklärt Begriffe wie Cross-Border-Leasing, Hedgefonds, Shareholder Value usw.

Ein äußerst informatives Buch zur sachlichen Untermauerung jener Thesen, die Wagenhofer so eindrucksvoll filmisch präsentierte.

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