Bare Freuden ohne Scheine

Von Christina Schröder · ·
Ein selbstgenähter Posterbezug aus Jeans, eine Pflanze mit Ableger, ein Übertopf aus einem Kaffeesackerl und andere Gegenstände, die man tauschen oder mit denen man Basteln kann zur Illustration des Textes
Selbstgemachtes, Selbstgezogenes, Selbstgebasteltes: Dinge, die anderen Freude machen können © Christina Schröder

Es muss ja nicht gleich der totale Konsumboykott sein. Aber manchmal kann man sich das Einkaufen auch sparen und mit Selbstgemachten Freude schenken. Redakteurin Christina Schröder hat ein paar selbst erprobte Ideen für Sie zusammengestellt.

Aufnehmen. Meine Oma hat ihre Enkel:innen – uns Kinder der 1980er Jahre – immer wieder mit selbst erfundenen Geschichten beglückt, die sie auf Kassette aufgenommen hat. Wir haben manche  davon digitalisiert, und so habe ich nicht nur Kindheitserinnerungen, sondern auch welche an ihre Stimme. Heute geht das Aufnehmen noch viel leichter und wer keine Geschichten erfinden mag, der kann aus einem (Lieblings-)Buch der Beschenkten vorlesen. Nicht nur für Kinder wertvoll …

Weiterwachsen. Haben Sie einen grünen Daumen? Dann schenken sie Ihren Lieben doch einen Ableger Ihrer Lieblingspflanze. Oder: Trocknen Sie Blüten und Blätter davon. Die kommen gut zur Geltung auf einer selbstgemachten Karte.

Einrahmen. Getrocknete Blüten oder Blätter, ausgedientes Notenpapier oder Buchseiten von alten Schmökern eignen sich auch zum Verzieren von Bilderrahmen. Reinstecken kann man da beispielsweise ein Foto von sich und der beschenkten Person.

Ausruhen. Wer nur ein bisschen nähen kann, schnappt sich ausgediente Lieblingshemden oder alte Blusen mit Knopfleiste. Wenn man die nach innen dreht, braucht es nur vier Nähte an den Seiten. Wenden und fertig ist der Polsterbezug. Ein zweites Leben für Bekleidung mit Erinnerungswert.

Rumtopfen. Wer die letzten beiden Tipps kombinieren kann und will, nimmt einen kleinen Blumentopf mit Pflanze und macht einen „Übertopf“ dafür. Zum Beispiel, mit der Verpackung des Lieblingskaffees der beschenkten Person. Einfach leeren, am oberen Rand abschneiden und an diesen z.B. das Bündchen einer Hose annähen (oder kleben). Im Internet finden sich dafür viele Anleitungen, auch für Tetrapacks.

Weiterreichen. Wer viele Leute auf einmal beglücken will, lädt zu einer „Geschenk-Party“. Alle bringen schöne Dinge, die sie nicht mehr nutzen und geben sie weiter, an jene, die sie brauchen können. Mit jedem Stück kann so auch seine Geschichte erzählt werden und ein neuer Abschnitt beginnen.

Sich engagieren. Sich selbst Erlebnisse schenken und dabei Gutes tun? Wenn Sie etwas Zeit spendieren können, schauen Sie sich nach einer Initiative um, die sich für nachhaltigen Konsum oder gegen Lebensmittelverschwendung einsetzt. Das können z.B. eine Einkaufsgenossenschaft, eine NGO wie die Tafel, oder eine Fairtrade-Gruppe sein. Der Vorteil: Hier treffen Sie auf Menschen, denen das auch wichtig ist, und sie können sich gegenseitig inspirieren.

Aus alt mach neu. Reparieren, umgestalten, neu kombinieren, zirkulieren … Ob Kleidung, Elektrogeräte oder Bücher. Was nicht mehr passt, weil es kaputt, außer Form oder ausgelesen ist, kann vielleicht einen zweiten Lebenszyklus bekommen. Schauen Sie sich um, was es so an Initiativen dazu in Ihrem Umfeld gibt. Wer tauscht, weitergibt oder repariert, kauft weniger und erlebt mehr.

Alt aber gut. Solange es soziale Ungleichheiten gibt und, weil diese heutzutage noch immer und schneller größer werden, macht spenden statt kaufen Sinn. Aber das wissen Sie ohnehin.

Wenn Sie auch Ideen beitragen möchten, bitte schreiben Sie mir an christina.schroeder@suedwind.at. Damit Fortsetzung folgt.

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