Geschmackswelten: Sesam: Ein Knaller der guten Sorte

In der Tat geht der berühmte Ausdruck „Sesam, öffne dich“ aus dem Märchen „Ali Baba und die vierzig Räuber“ auf seine einzigartige Eigenschaft zurück: Die reifen Schoten platzen nämlich explosionsartig und die Samen werden quasi rausgeschleudert.

Das ist mit ein Grund dafür, dass die krautige Sesampflanze es geschafft hat, sich über große Gebiete hinweg zu verbreiten: Schon im 3. Jahrtausend v. Chr. im Indus-Tal, und in Ägypten als Ölsaatpflanze kultiviert, wächst sie heute in tropischen und subtropischen Gebieten weltweit.

Gute Wachstumsprognosen

Mit Abstand die größten Mengen werden in Indien produziert, beinahe ein Viertel des weltweiten Bedarfs. Danach folgen je nach Quelle Sudan, Myanmar und China. Der Markt ist im Wachsen. Prognosen gehen von über fünf Prozent Wachstum bis 2033 aus.

Kein Wunder, ob der vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten und der gesundheitsfördernden Wirkung der Sesamsamen. Sie enthalten hochwertige, pflanzliche Proteine und Fettsäuren, B-Vitamine und Mineralstoffe wie Calcium und Magnesium sowie Ballaststoffen und Antioxidantien. Damit unterstützen sie die Knochen, die Verdauung sowie das Herz-Kreislauf-System und können sogar zur Senkung des LDL-Cholesterinspiegels beitragen. In der traditionellen chinesischen Medizin werden sowohl Sesamsamen als auch Sesamöl verwendet. Im Ayurveda gilt es als ideales Massageöl, das tief in die Haut eindringt. In der Kosmetik wird Sesamöl auch wegen seiner feuchtigkeitsspendenden Eigenschaft in Hautpflegeprodukte integriert.

Nahrhaft für Menschen und Tiere
In der Küche trägt Sesam als Hauptgewürz für Hummus, auf Backwaren, als Panade oder in Salaten oder Müslis, mit seiner nussigen Geschmacksnote und der knusprigen Konsistenz zur Verfeinerung bei.
Eine weniger bekannte, aber wichtige Rolle spielt Sesammehl mit seinen vielen Proteinen, Mineralstoffen und Vitaminen als günstiges Ergänzungsfutter in der Tierzucht.
Und noch dazu ist es aufgrund seines hohes Stickstoffgehalts ein guter Pflanzendünger. In fermentierter Form vor allem für Kulturen wie Wassermelonen, Himbeeren oder Tabak. Na bumm.