Auf Madagaskar und Mindanao

Von Redaktion · · 2002/07

Reisprojekte werden zumindest von zwei österreichischen Organisationen gefördert: Der Entwicklungshilfe-Klub ist auf Madagaskar engagiert und die Dreikönigsaktion auf der philippinischen Insel Mindanao.

Fragt man in Madagaskar nach dem Weg, kann man zur Antwort bekommen: „Etwa drei indray mahamasabary“, was so viel bedeutet wie „dreimal die Zeit, um Reis zu kochen“. Reis ist für die Menschen auf Madagaskar so wichtig, dass sie sich mit seiner Hilfe in Zeit und Raum orientieren. 75% der BewohnerInnen leben von der Landwirtschaft, auf 45% der Ackerflächen wird Reis angebaut, der fast die Hälfte des Kalorienbedarfs deckt.
Doch die Reisproduktion stagniert, während sich die Bevölkerungszahl in den letzten Jahrzehnten verdreifacht hat. Es fehlen 600.000 Tonnen Reis pro Jahr, etwa ein Viertel der nationalen Produktion.
Die Lösung hat der Franzose Henri de Laulanié, Jesuitenpater und Agronom, in jahrzehntelangen Versuchen nicht im Gen-Reis gefunden. Vielmehr hat er eine relativ einfache Methode entwickelt, mit der der Ernteertrag verdoppelt werden kann. Folgende Maßnahmen sind zu berücksichtigen:
Nach weniger als 2 Wochen (bislang 3 – 5 Wochen) werden die Pflänzchen umgesetzt. Sie müssen einzeln und nicht im Bündel ausgesetzt werden, der Abstand zwischen den Pflanzen muss größer als bisher üblich sein. Sie dürfen sich nicht gegenseitig behindern. Es wird häufig gejätet, weil die Pflanzen durch zu viel Unkraut ersticken. Die Wasserzufuhr ist einzuschränken, um genügend Sauerstoff an die Wurzeln zu lassen.
Mit dieser Methode entwickelt jede Pflanze einen festen Stamm mit 60 oder mehr Ähren und insgesamt 4000 Reiskörnern. Um möglichst viele Bauernfamilien schulen zu können bzw. sie zuerst für eine Umstellung ihrer Produktionsweise zu gewinnen, braucht man Geld. Dieses wird vom Entwicklungshilfe-Klub gesammelt und über eine belgische Partnerorganisation an das „Institut zur Förderung der neuen Reiskultur“ in Madagaskar weitergeleitet.

Viele Projekte beginnen mit einer kleinen Initiative. Im Falle des Don Bosco Diocesan Youth Center auf der Insel Mindanao, Philippinen, war es die Unterstützung für jugendliche SchulabbrecherInnen in einer ländlichen Gegend. Rasch hat sich daraus ein Beratungs- und Schulungszentrum für junge Kleinbäuerinnen und Kleinbauern entwickelt, dem eine Muster- und Produktionsfarm angeschlossen wurde. Ein großes Anliegen ist es, die Bauernfamilien – es handelt sich um Reis-, Mais- oder Kokosnussbauern – in Methoden einer nachhaltigen Landwirtschaft zu schulen, dadurch ihr Einkommen zu erhöhen und die Umwelt langfristig zu schonen. Die Grüne Revolution hat auf den Philippinen durch Überdüngung und den übermäßigen Gebrauch von Pestiziden Versalzung und Erosion der Böden verursacht. Deshalb sind viele Bauern zum Umstieg bereit. Zudem haben sie sich durch den notwendigen Kauf von Agrochemikalien zum Teil schwer verschuldet.
Fast 2.000 Bauernfamilien haben sich bisher dem Programm angeschlossen. Es sieht neben der Schulung auch andere wichtige Maßnahmen vor: günstige Kredite; gemeinschaftlich genutzte Trockenplätze und Dreschmaschinen, um mit etwas Verarbeitung höhere Preise erzielen zu können; Produktion und Verbesserung von Saatgut; Ausbau von Kooperativen zwecks alternativer Vermarktung zu besseren Konditionen; Kurse für Frauen zu Kleintierhaltung, Gesundheits- und Ernährungsfragen und vieles mehr.
Dieses Programm wird unter anderem von der EU und von der Dreikönigsaktion finanziell unterstützt.


Nähere Infos zu diesen Projekten:

Entwicklungshilfe-Klub, Böcklinstraße 44, 1020 Wien, Tel. (01) 7205150,
e-mail: ehk@telecom.at, http://www.members.telecom.at/ehk

Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, Wilhelminenstraße 91, 1160 Wien, Tel. (01) 4810991, e-mail: offfice@dka.at, http://www.dka.at


„Duft“-Reis

Guter Reis benötigt eigentlich keine extravaganten Zutaten, um ein schmackhaftes Gericht zu ergeben. Nehmen Sie:
60 g Stangensellerie, 50 g Frühlingszwiebeln, 60 g Karotten, 2 Knoblauchzehen, 15 g frische Ingwerwurzel, 2 rote Chilischoten, 2 EL Erdnussöl, 300 g ungeschälten thailändischen Duftreis (etwa „Jasmin“), 1 bis 1,2 l Hühner- oder Gemüsebrühe, 1 EL Limettensaft, Salz, Pfeffer, Limettenscheiben zum Garnieren.
Den Stangensellerie und die Frühlingszwiebeln putzen, in Scheibchen bzw. Ringe schneiden. Die Karotten schälen, in kleine Würfel schneiden. Knoblauch und Ingwer fein hacken. Die Chilischoten halbieren, Samen entfernen und das Fruchtfleisch fein hacken.
Das Öl in einem großen Topf erhitzen, die Frühlingszwiebeln und den Knoblauch darin anschwitzen, Chilies, Ingwer, Stangensellerie und Karotten zwei Minuten mitschwitzen lassen. Den Duftreis unter kräftigem Rühren dazuschütten. Die Hälfte der Brühe dazugeben. Den Limettensaft untermischen, salzen und pfeffern. Alles einmal aufkochen lassen, die Hitze reduzieren und den Reis 40 bis 50 Minuten weich dünsten lassen, dabei nach und nach die restliche Brühe dazu gießen. Anrichten und mit Limettenscheiben garnieren.

Quelle: Das große Buch vom Reis, Teubner Edition , Großformat, 240 Seiten, € 67,88, Füssen 1999, 2. Aufl.

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