Ausgepresst

Von Redaktion · · 2014/03

Förderung „unkonventioneller fossiler Ressourcen“: Unter seinen BefürworterInnen kommt „Fracking“ verbal harmlos daher. Dabei ist diese Technologie, mit der bisher unzugängliche Erdöl- und vor allem Gasvorkommen ausgebeutet werden können, erwiesenermaßen gefährlich für Mensch, Natur und Klima. Weltweit wächst der Widerstand der betroffenen Bevölkerung. Doch die Öl- und Gasindustrie lässt nicht locker. Lokale und nationale Regierungen werden mit der Aussicht auf Steuereinnahmen und Arbeitsplätze geködert.

Folgende Thema-Seiten, die wir von unserer Partnerzeitschrift New Internationalist übernommen haben, geben einen umfassenden Einblick in eine Technologie, die von Mythen, hohen Erwartungen und falschen Versprechungen begleitet wird.

Das politische Tauziehen um Fracking ist voll im Gang. Vor wenigen Wochen erst hat die EU-Kommission ihre Empfehlungen zum Fracking vorgelegt und damit – entgegen den Empfehlungen früherer Berichte – die Weichen in Richtung Fracking gestellt. Vorgaben, wie mit den Gefahren für Mensch und Umwelt umzugehen ist, fehlen. Eine „Pflichtverletzung mit möglicherweise katastrophalen Folgen“, kritisieren die österreichischen Grünen im EU-Parlament. Sie fordern ein Verbot des Fracking.

BefürworterInnen überhöhen die Vorteile und das Potenzial von Fracking, die Gefahren werden heruntergespielt. Neben den unmittelbaren Gefahren für Wasser, Böden, Luft und Erdatmosphäre birgt Fracking noch eine Reihe weiterer Risiken. Es verursacht geologische Veränderungen, die eine bestehende Erdbebengefahr verschärfen können. Ökonomisch könnte sich Fracking als nächste Blase erweisen, mit der AnlegerInnen ihr Geld verlieren.

Auf jeden Fall wird durch Fracking die dringend notwendige Energiewende, d. h. der Umstieg auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz, weiter hinausgezögert. Die Öl- und Gasindustrie will die Erde offenbar bis zum letzten Tropfen Öl und Kubikmeter Gas auspressen. Etappensiege – wie in Österreich (siehe Seite 34) – müssen aufmerksam verteidigt werden. Der Wind kann drehen. Und die Öl- und Gasindustrie, die weltweit seit Jahren Unsummen in Lobbying investiert, wird ihre Chance zu nutzen wissen.

Irmgard Kirchner

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