
In den vergangenen Monaten wurde viel über Chancengleichheit im Bildungssystem debattiert. Drei Bücher liefern Denkanstöße dazu.
Dass und warum das österreichische Bildungssystem Ungleichheiten reproduziert, erläutert die in Sarajevo geborene und in Wien aufgewachsene Journalistin und Lehrerin Melisa Erkurt in ihrem Bestseller Generation haram (Zsolnay Verlag, Wien 2020, 192 Seiten, € 20,60). Sie kritisiert darin die Orientierung der Bildung an der Mittelschicht.
Erkurt fordert u.a. Lehrpersonal mit Migrationshintergrund zwecks Vorbildfunktion sowie ein engmaschiges Unterstützungssystem aus SozialarbeiterInnen und PsychologInnen, damit Lehrende sich endlich auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren können: das Unterrichten nämlich.
In dem schmalen Büchlein Das Integrationsexperiment (Dudenverlag, Berlin 2020, 128 Seiten, € 15,50) wirft Anant Agarwala, früher Redakteur der deutschen Wochenzeitung Die Zeit, einen Blick über den Tellerrand und hinein in die „Integrationslabore“ Deutschlands. Für seine Forschung reiste der Autor quer durchs Land, sprach mit SchuldirektorInnen und Geflüchteten.
Wo stehen die Kinder und Jugendlichen von einst, die in unsere Breitengrade flüchteten, heute? Oder, Stichwort Integration: Was hat man probiert und was davon hat funktioniert?
Diesen Fragen geht Agarwala nach. Er liefert einen spannenden und fundiert recherchierten Rückblick – und zeigt Wege für die Zukunft auf.
Sowohl Erkurt als auch Agarwala beziehen sich immer wieder auf das Sachbuch Mythos Bildung (Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020, 320 Seiten, € 20,60) des deutschen Erziehungswissenschaftlers Aladin El-Mafaalani.
Er plädiert dafür, strukturelle Chancenungleichheit im Bildungssystem ins Zentrum der Bildungspolitik zu rücken und bringt dazu eine Reihe von interessanten Ansatzpunkten.
Fazit: Ein wichtiges Buch, das nicht zuletzt politisch Verantwortliche rund um das Thema Bildung studieren sollten.
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