
Harald Neuber
Rotbuch Verlag, Bildband. Berlin 2011, 192 Seiten, über 200 Fotos, EUR 19,95
Kuba zwischen 1959 und 1969. Das erste Jahrzehnt nach der Revolution in bisher unveröffentlichten Schwarzweiß-Fotos aus den Archiven der Nachrichtenagentur Prensa Latina. Eine schöne Präsentation ist da gelungen, mit informativen Begleittexten und einer umfangreichen Zeittafel im Anhang, die vom 1. Jänner 1959 bis zum 18. Mai 1970 reicht, als man einräumen musste, dass das Ziel der historischen Zuckerrohrernte – trotz Rekordergebnis – nicht erreicht werden konnte. Die Bilder zeigen Massendemonstrationen, Dokumente von Solidarität und Gemeinsinn, dokumentieren Sabotageakte, aber auch die Landreform, Wohnbauprogramme, die historische Alphabetisierung, das vielfältig aufkeimende Kulturleben. Es war eine Zeit der Auf- und Umbrüche, getragen von einer Gruppe unorthodoxer, langhaariger und bärtiger junger Männer (los barbudos), die das Volk begeisterten und einen gar nicht so kleinen Teil der Welt. Welch’ ein Kontrast zur heutigen Stagnation. Wer die trostlosen Regale der Bodegas von heute kennt, wo man mit der Lebensmittelkarte vergünstigt einkaufen kann, der staunt darüber, wie üppig diese Läden in jenen Jahren offenbar versorgt waren.
Da ist der junge, dynamische Revolutionsführer Fidel Castro zu sehen und immer wieder Che, damals schon eine lebende Legende, heute ein Mythos. Von der kubanischen Revolution ging eine weitreichende Wirkung aus. Kuba stand plötzlich im Brennpunkt des Kalten Krieges, die Welt am Rande eines Atomkriegs. Der Bildband wird durch einen brillanten und differenzierten Essay des Historikers Michael Zeuske eingeleitet. Empfehlenswert für alle Freunde Kubas. Ein Muss für Revolutionsnostalgiker.
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