Die bittere Seite des Tees

Von Christina Schröder · · 2021/Sep-Okt
Am Ende des Arbeitstages wird das Gewicht der geernteten Teeblätter dokumentiert und der Lohn berechnet. © Oscar Espinosa

Seit dem 19. Jahrhundert in der britischen Kolonialzeit wird in Sri Lanka – vormals Ceylon – im Süden des indischen Subkontinents Tee angebaut. Für die Plantagenwirtschaft wurden in den 1820er Jahren südindische Tamil*innen ins Land gebracht, die unter sklavenähnlichen Bedingungen arbeiten mussten. Viele ihrer Nachfahr*innen arbeiten noch heute hauptsächlich als Pflückerinnen im Hochland der Insel. Sri Lanka liegt unter den teeproduzierenden Ländern weltweit auf Platz vier.

Ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen sind bis heute von Ausbeutung und Diskriminierung geprägt. Immer wieder demonstrieren die rund 500.000 Pflückerinnen, u.a. für höhere Löhne. Seit Jahren fordern sie zumindest 1.000 Sri-Lanka-Rupien, umgerechnet ca. 4,2 Euro pro Tag.

Im Jänner 2020 lernten die Journalistin Laura Fornell und der Fotograf Oscar Espinosa aus Barcelona eine Arbeiterin im Ort Nanu Oya kennen, die sie einlud, ihren Alltag zu dokumentieren und auf ihre prekäre Situation hinzuweisen. Die 50-Jährige musste zu diesem Zeitpunkt 18 Kilo Teeblätter pflücken, um am Ende des Tages mit 700 Rupien (damals 3,5 Euro) nach Hause gehen zu können. Sie tröstet sich mit dem Gedanken, dass sie die letzte in ihrer Familie ist, die auf einer Teeplantage arbeiten muss. Ihre Kinder haben Jobs in anderen Bereichen gefunden.

Fotos: Oscar Espinosa

Um den Weg zur Arbeit abzukürzen, gehen diese Frauen auf den Schienen zur Plantage. © Oscar Espinosa
Viele Frauen verrichten ihre Arbeit barfuß im unwegsamen Gelände, weil sie kein Geld für passendes Schuhwerk haben. © Oscar Espinosa
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