Ethik im Weltmaßstab

Von Werner Hörtner · · 2004/04

Das Bekenntnis zu ethischem Handeln hat Eingang gefunden in die Geschäftspolitik vieler Unternehmen. Die Initiative CSR-Austria (Industriellenvereinigung und Wirtschaftskammer) legt in ihrem Leitbild ein Bekenntnis ab zu ökonomischer, sozialer und ökologischer Verantwortung. Und in internationalem Maßstab legen sich die Global Players der Weltwirtschaft eigene Ethik-Kodizes auf und treten Initiativen bei, die sich die soziale Unternehmensverantwortung auf ihre Fahnen geschrieben haben. Großbritannien hat sogar – als einziges Land der Welt – einen eigenen Minister für Corporate Social Responsibility. Ist endlich das Zeitalter angebrochen, in dem der Mensch mit seinen gegenwärtigen und künftigen Bedürfnissen im Mittelpunkt des Wirtschaftens steht?
Wir wollen in unserem Schwerpunktthema über soziale und gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen diesen „Ethik-Boom“ durchleuchten und die möglichen Beweggründe hinterfragen. Wobei wir unseren kritischen Blick vor allem auf die börsennotierten, international agierenden Konzerne werfen, die ja die globale Wirtschafts- und Unternehmenspolitik bestimmen. Die Größe eines Betriebes ist zwar per se noch kein Gradmesser für die ethischen Standards der Geschäftsleitung, doch gibt es eine Reihe ökonomischer und psychologischer Faktoren (die „Sachzwänge“), die bei Großunternehmen, besonders im Produktions- und Vermarktungsbereich, die Umsetzung einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten, sozial verantwortlichen Unternehmenspolitik zumindest erschweren.

Es gibt in Österreich zweifellos genügend Beispiele von kleinen und mittleren Unternehmen mit ausgeprägter gesellschaftlicher Verantwortung, die sich aber in der Regel auf das engere soziale und ökologische Umfeld erstreckt. Wir haben uns aber bei der Behandlung dieses Themas auf die internationalen entwicklungspolitischen Aspekte konzentriert, weshalb der Eindruck einer „einseitigen“ Ausrichtung entstehen könnte. Wir finden diesen Blickwinkel jedoch auch aus dem Grund heraus gerechtfertigt – und notwendig – , dass der globale Aspekt der Corporate Social Responsibility in der österreichischen CSR-Diskussion stark unterbelichtet ist.

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