Fair Food. Genuss mit Verantwortung

Von Redaktion · · 2015/05

Film

DVD, 83 Minuten. Doku von Sanjai Rawal

Halb fünf morgens. Benito Garcia macht sich fertig. Seine Frau kleidet das zweijährige Kind, damit es der Vater zum Babysitter bringt. Um fünf Uhr fängt die Arbeit für die beiden Tomatenpflücker in Immokale, Florida/USA, an. Die Saisonarbeiterinnen und -arbeiter und ihre Familien wohnen zusammengepfercht in gemeinschaftlichen Unterkünften. Bis zu 16 Menschen kommen in den Containern unter. Die Doku zeigt, wie Ausbeutung den Alltag vieler Menschen in Nordamerika bis heute prägt. Filmemacher Sanjai Rawal fängt die schrecklichen Arbeitsbedingungen gekonnt ein.

Produziert wurde die Dokumentation von Eric Schosser (Food, Inc.) und der bekannten Hollywood-Schauspielerin Eva Longoria. Auch wenn das Cover der DVD auf manche eher abschreckend wirken mag  (es wirkt wie eine schlechte Gemüse-Werbung), dieser Film ist ein Muss für KonsumentInnen, denen gerechter Handel ein Anliegen ist. „Fair Food“ spricht die Verantwortung des einzelnen Konsumenten genauso an wie die der großen Unternehmen. Die Doku bietet zudem Lösungsansätze: Es wird vorgerechnet, dass, wenn die Endverbraucherinnen und -verbrauchen nur 44 Cent pro Jahr mehr zahlen würden, ein System geschaffen werden könnte, das den Lohn von  Erntearbeiterinnen und -arbeitern wie Benito Garcia verdoppelt.

„Fair Food“ spricht die Verantwortung des Einzelnen genauso an wie die der großen Unternehmen. In 83 Minuten gelingt es dem Film, die Situation in Immokale aufzuzeigen und zudem generell die Entwicklungen der Ausbeutung von Arbeitskräften aus dem Süden in den USA bis zum heutigen Tage zu umreißen. Die Dokumentation punktet mit großartigen Aufnahmen, durch eine geschickte Kameraführung und eine erstaunlich gute Musik, die den Zuseher und die Zuseherin in das Thema hineinzieht. Und wie wichtig das Thema ist, das erklärt am Ende der Dokumentation ein Aktivist: „Wenn wir diesen Kampf für Gerechtigkeit verlieren, verlieren wir die Seele der Vereinigten Staaten.“
Nermin Ismail

Basic

Berichte aus aller Welt: Lesen Sie das Südwind-Magazin in Print und Online!

  • 6 Ausgaben pro Jahr als Print-Ausgabe und/oder E-Paper
  • 48 Seiten mit 12-seitigem Themenschwerpunkt pro Ausgabe
  • 12 x "Extrablatt" direkt in Ihr E-Mail-Postfach
  • voller Online-Zugang inkl. Archiv
ab € 25 /Jahr
Abo Abschließen
Förder

Mit einem Förder-Abo finanzieren Sie den ermäßigten Abo-Tarif und ermöglichen so den Zugang zum Südwind-Magazin für mehr Menschen.

Jedes Förder-Abo ist automatisch ein Kombi-Abo.

84 /Jahr
Abo Abschließen
Soli

Mit einem Solidaritäts-Abo unterstützen Sie unabhängigen Qualitätsjournalismus!

Jedes Soli-Abo ist automatisch ein Kombi-Abo.

168 /Jahr
Abo Abschließen