
Jamaika
Anfang November des Vorjahres hatte Andrew Holness von der konservativen Arbeiterpartei (Jamaica Labour Party, PLJ) das Amt des Ministerpräsidenten von seinem Vorgänger Bruce Golding übernommen. Angesichts guter Umfragewerte wollte er seine Regierung auf sichere Füße stellen und schrieb für den 29. Dezember Neuwahlen aus. Doch er hatte buchstäblich die Rechnung ohne den Wirt gemacht, oder die Wirtin …
Bei den Wahlen zu Jahresende gewann die sozialdemokratisch ausgerichtete Nationale Volkspartei (People’s National Party, PNP) mit einem Erdrutschsieg die Macht zurück. Sie stellt nunmehr 42 der 63 Abgeordneten, die PLJ nur mehr 21.
PNP-Führerin Portia Simpson-Miller trat am 5. Jänner ihr Amt als Regierungschefin an. Die 66-jährige Politikerin hatte früher bereits Ministerämter inne und führte von März 2006 bis September 2007 die Regierung, bis die PNP bei den Wahlen ihre Mehrheit verlor. Eines der größten Probleme, die auf die neue Ministerpräsidentin warten, ist die hohe Verschuldung Jamaikas, das rund zwei Drittel seines Budgets zur Schuldentilgung nutzen muss.