G. Eigelsreiter-Jashari, Ch. Esterházy, R. Ungersböck (Hg.): Im Osten viel Neue

Von Rainer Einzenberger · · 2006/04

Eindrücke einer Begegnungsreise nach Vietnam

Novum Verlag, Horitschon-Wien-München 2005, 182 Seiten, € 16,90

Etwas verspätet wird hier das Ergebnis einer Begegnungsreise präsentiert, die eine österreichische Delegation, bestehend aus VertreterInnen von Medien, Wissenschaft und Entwicklungszusammenarbeit, im März 2004 nach Vietnam geführt hat. Das besondere Interesse der TeilnehmerInnen galt dabei der Situation der Frau in der bewegten Geschichte und Gegenwart Vietnams. Nach wie vor gehört Vietnam zu den ärmsten Ländern der Welt, doch ist es seit seiner Öffnung, Ende der 1980er Jahre, der so genannten „Doi Moi“ (Erneuerung), durch starke Transformationsprozesse geprägt, die sich vor allem auch auf die Frauen auswirken.
Die einzelnen Beiträge beschäftigen sich – nach einer kurzen Einführung über historisch bedeutsame Ereignisse wie der Schlacht von Dien Bien Phu und dem weltweit prägenden Vietnamkrieg – vorwiegend mit Gender-Aspekten der vietnamesischen Gesellschaft. Wirtschaftlich sind Frauen in Vietnam, neben ihrer traditionellen Verantwortung für Familie und Haushalt, hauptsächlich in der Landwirtschaft, in der industriellen Produktion und im Kleingewerbe aktiv und haben dort oft mit ausgesprochen schwierigen Bedingungen zu kämpfen. In einer patriarchalisch dominierten Gesellschaft sollen sie den konfuzianisch erwünschten und von der Partei geförderten Tugenden entsprechen.
Im Bereich Bildung und Gesundheit sind Frauen trotz gewisser Fortschritte noch immer benachteiligt. Auch in Führungspositionen der Partei trifft man in Vietnam noch selten auf Frauen. Ein besonders dramatisches Symptom der strukturellen Armut am Land ist die zunehmende Prostitution und der Verkauf von Frauen über Menschenhändler ins Ausland.
Das Buch „Im Osten viel Neues“ ist nicht nur äußerlich ansprechend gestaltet, sondern bietet inhaltlich einen interessanten und oft detailreichen Überblick über die Herausforderungen, mit denen Vietnams Frauen und das Land allgemein heute konfrontiert sind. Mehrere Farbfotos auf den hinteren Seiten des Buches geben auch einen visuellen Eindruck der spannenden Reise und machen Lust darauf, das „neue Vietnam“ selbst zu entdecken.

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