Erstmals seit seinem Amtsantritt vor vier Jahren hielt sich Indiens Premierminister Manmohan Singh Mitte Jänner drei Tage in Peking auf. Dort unterzeichnete er mit seinem chinesischen Amtskollegen Wen Jiabao die „Gemeinsame Vision für das 21. Jahrhundert“. In dem Dokument sind zahlreiche vertrauensbildende Maßnahmen auf wirtschaftlichem – mit dem Fernziel eines Freihandelsabkommens – und politischem Gebiet angeführt.
Die Rivalitäten zwischen den beiden bevölkerungsreichsten Staaten der Erde – in denen etwa 2,5 Milliarden Menschen leben – haben in der Vergangenheit immer wieder zu starken Spannungen und 1962 sogar zu einem kurzen, doch blutigen Krieg geführt. Wie Singh in Peking erklärte, wollen die beiden Länder nunmehr die historische Chance wahrnehmen und für ein Jahrhundert des Friedens und der Entwicklung zusammenarbeiten.