Geordnete und sichere Migration ermöglichen

Von Robert Lessmann · · 2018/Mar-Apr

Ein neuer UN-Bericht zu Migration soll zu einem globalen Abkommen führen.

Das Management von Migration ist eine der wichtigsten Herausforderungen der internationalen Zusammenarbeit“, schreibt UN-Generalsekretär António Guterres im UN-Bericht zu Migration, der im Jänner erschien. Dieser dient als Grundlage für ein Globales Abkommen (Global Compact) zu Migration, das im Dezember verabschiedet werden soll. Migration wird im Bericht als Chance und als Herausforderung gesehen. Geordnete und sichere Migration zu ermöglichen, sei das Ziel.

258 Millionen Menschen, rund drei Prozent der Weltbevölkerung sind derzeit MigrantInnen. Etwa 85 Prozent ihrer Einkünfte bleiben im Gastland, sei es als Steuern oder als Ausgaben. Die verbleibenden 15 Prozent fließen in die Herkunftsländer. 2017 wurden so rund 596 Milliarden US-Dollar dorthin überwiesen, 450 Milliarden davon in sogenannte Entwicklungsländer – das war dreimal so viel wie die offizielle Entwicklungszusammenarbeit.

Ebenso vielfältig wie Ursachen, Formen und Auswirkungen der Migration können politische Antworten darauf ausfallen. Demographische Entwicklungen und Phänomene wie der Klimawandel werden Trends zur Migration in der Zukunft noch verstärken. „Migration erlaubt es, neue Bande zwischen verschiedenen Ländern und Gesellschaften zu knüpfen und zu verstärken“, so Guterres. „Aber sie ist auch Grund für Spaltungen innerhalb und zwischen Staaten und Gesellschaften. Wir müssen traurig feststellen, dass fremdenfeindliche politische Diskurse heutzutage nur allzu weit verbreitet sind. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie unsere politische Agenda bestimmen“, fordert der UN-Generalsekretär.

Migration wird im Bericht in der Perspektive der Sustainable Development Goals der UNO gesehen: Global Compact soll ein Werkzeug sein, um die Reduzierung von Ungleichheit, Ziel Nummer 10 dieser Nachhaltigen Entwicklungsziele zu erreichen. Der Guterres-Bericht richtet sich immer wieder pointiert gegen Vorurteile und diskriminierende Sprache. Er bietet Informationen zum Thema und ist eine Fundgrube für treffende Zitate – auch für die hiesige Debatte. 

Robert Lessmann ist promovierter Soziologe und Politologe, Lateinamerika- und Drogenexperte. Er arbeitet als freier Journalist und Autor in Wien und ist seit Neuestem auch online aktiv: www.robert-lessmann.com

Der ganze Bericht ist nachzulesen unter: refugeesmigrants.un.org/report-secretary-general-making-migration-work-all-0

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