Geschichte und Geschichten

Von Irmgard Kirchner · · 2009/05

Südwind feiert demnächst seinen 30. Geburtstag: das Magazin und die gleichnamige Nichtregierungsorganisation, die es herausgibt. 30 Jahre entsprechen in den Sozialwissenschaften einer Generation. Aus diesem Anlass wagen wir auf den folgenden zehn Thema-Seiten einen Rückblick: auf Weltpolitik, Zeitgeist und wie Südwind als Teil der entwicklungspolitischen Zivilgesellschaft agiert und reagiert hat.

Wir versuchten uns in einer Art Geschichtsschreibung, mit allen Fragen, die dazu gehören. Zum Beispiel: Aus welcher Perspektive wird zurückgeblickt, aus welchen Quellen geschöpft? Welche unausgesprochenen Annahmen stehen im Raum, welche Forschungsfragen leiten die Recherchen? Lässt sich die Geschichte in „Phasen“ einteilen und was unterscheidet die Phasen voneinander? Dabei sollten Heroisierung und Heldengeschichte vermieden werden. Dies gleich vorab als Entschuldigung an die vielen Menschen, die die Geschichte von Südwind geprägt haben, aber auf den folgenden Seiten nicht vorkommen.
Denn wir haben dieses Thema nicht für uns selbst geschrieben, sondern vor allem für jene, für die die Gründung von Südwind 1979 eben in eine andere Generation fällt.

Selbst wenn man hunderte Seiten Platz zur Verfügung hätte, die Geschichte von Südwind gibt es nicht. Alle Befunde und Darstellungen müssen fragmentarisch bleiben. Jeglicher Anspruch auf „Vollständigkeit“ ist passenderweise akkurat in der Gründungszeit von Südwind in Verruf gekommen, als auch die postmoderne Philosophie aufkam. Just 1979 rief der französische Philosoph Jean-François Lyotard mit seinem Werk „Das postmoderne Wissen“ das Ende der großen Erzählungen aus, und damit auch das Ende einer einheitlichen Begrifflichkeit. Seither ist von „Mehrstimmigkeit“ in allen Lebensbereichen die Rede.

Nach 30 Jahren Südwind gibt es keine Lehre aus der Geschichte, sondern einen reichen Erfahrungsschatz und eine gute Vernetzung. Südwind hat sich gemeinsam mit dem Gegenstand, den er erkennen, gestalten und über den er kommunizieren will, stark verändert. Das ist der beste Beweis für seine Lebendigkeit.

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