Die kommende WTO-Ministerkonferenz in Doha/Katar im November steht unter keinen guten Vorzeichen: Wie in Seattle 1999 klafft eine große Lücke zwischen Nord und Süd. Eine Ländergruppe unter Führung von Indien fordert konkretes Entgegenkommen bei der Umsetzung von Vereinbarungen aus der Uruguay-Runde (1994), etwa im Zusammenhang mit Patentschutz und Gesundheitspolitik; die reichen Länder wiederum wollen Verhandlungen über Landwirtschaft, Textilien und Anti-Dumping mit neuen Themen wie Investitionen oder Wettbewerbsfragen verknüpfen.
Die ärmsten Länder (LDCs) haben Ende Juli klargestellt, dass sie keine neuen Themen akzeptieren werden. Zuletzt versuchten die USA Anfang August, Indien mit Zollvergünstigungen im Wert von einer halben Milliarde US-Dollar zu ködern. Ob mit Erfolg, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.