
Thiago S., 34, aus Brasilien, studiert und arbeitet seit fünf Jahren in Österreich.
Als ich vor fünfeinhalb Jahren für mein Postgraduate-Studium nach Österreich kam, wusste ich gerade einmal, dass hier Deutsch gesprochen wird und es strenge Winter gibt. Nach dem Austausch von ein paar E-Mails hat mich eine zukünftige Arbeitskollegin am Flughafen abgeholt. Ich habe mich gefreut und sie, wie in Brasilien üblich, bei der Begrüßung umarmt. Sie ist erstarrt und hat mich aufgeklärt, dass man das in Österreich nicht so macht. Ich habe mich entschuldigt. Es folgten ähnliche Erfahrungen mit Vorgesetzten, Freunden und Kollegen, Männern und Frauen. Brasilien pflegt eine berührungsintensive Kultur. Wir umarmen und küssen einander bei der Begrüßung. Wir machen das nicht mit gänzlich Fremden, aber sobald man jemandem vorgestellt wird. In Österreich ist der „persönliche Quadratmeter“ um einen herum heilig. Mittlerweile kann ich gut damit umgehen und kann mich darüber lustig machen: Ich umarme jemanden, und wenn sie oder er erschrickt, sage ich, dass das eben meine Kultur sei und bitte um Verständnis. (Aufzeichung: ki)
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