John Gillow: Afrika

Von Anke Schwarzer · · 2004/04

Stoffe und Farben eines Kontinents

Prestel Verlag, München 2003. 240 Seiten mit 570 Farbabbildungen, EUR 49,95

Farbenfrohe Kente-Bänder aus Ghana, lehmfarbene Stoffe aus Mali oder perlenverzierte Tücher aus Südafrika: Der Fotoband „Afrika. Stoffe und Farben eines Kontinents“ versammelt Gewänder aus ganz Afrika und ist somit eine der wenigen illustrierten Gesamtdarstellungen über Textilien des vielgestaltigen Kontinents.
Über die Jahrhunderte gab es einen regen Handel an den Küsten Afrikas und entlang der Karawanenstrecken. Der Band beleuchtet den Einfluss dieser Handelsbeziehungen auf die heimische Textilproduktion. Während sich in vielen Gebieten traditionelle Textiltechniken erhalten haben, sind sie in anderen ausgestorben. In manchen Regionen, etwa in Süd- und Ostafrika, war die Webtradition weniger stark entwickelt, vielerorts war sie nicht vorhanden. Hier wurden vor allem Leder und Rindenstoffe verwendet. In Ostafrika gibt es zudem schon seit langem einen großen Markt für asiatische Textilien, vor allem für indische Blockdrucke. Im 20. Jahrhundert wurden dort maschinengewebte kangas populär, Tücher mit kräftigen Farben und Motiven, die häufig Swahili-Sprichwörter darstellen.
Aber auch in anderen Teilen Afrikas ist an die Stelle der traditionell gefertigten Stoffe Fabrikware getreten. Bei Zeremonien und feierlichen Anlässen, etwa einer Beerdigung oder der Geburt eines Kindes freilich sei es unerlässlich, traditionelle Stoffe zu tragen, so der Autor. Diese lokale Nachfrage sei außerordentlich wichtig, um die Standards aufrechtzuerhalten. Gleichwohl sorgten auch Exportaufträge und TouristInnen dafür, dass WeberInnen und SchneiderInnen noch ihr Auskommen fänden, schreibt Gillow.
Der Band zeigt nicht nur die Vielfalt der Designs und Webtechniken, sondern auch verschiedene Färbeverfahren, etwa mit Henna oder Cola-Nüssen. Vor allem aber gelingt es ihm mit seinen faszinierenden Fotos von Stoffen und Stickarbeiten, die LeserInnen tief in die Welt der Farben und Muster eintauchen zu lassen.

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