Klischee-Karussell

Von Redaktion · · 2018/Mar-Apr

Auch Ö1, ein sonst ja sehr seriöser, informativer Radiosender, tappt mitunter in die Falle: Anfang März wird in den Radiomeldungen in der Früh von einem später viel diskutierten Mordfall am Wiener Praterstern berichtet. Vier Opfer, eines in Lebensgefahr, heißt es. Und dann noch: Verdächtigt werden ein Afghane und ein Tschetschene. Und jetzt das Wetter …

Stopp! Wir müssen endlich einen bewussten, sensiblen Umgang mit Herkunftsbezeichnungen finden, nicht zuletzt wenn es um Kriminalität geht – und wo, wenn nicht in Qualitätsmedien?

Es bleibt immer etwas „hängen“. Wir bauen und festigen Klischees, die in den Medien immer wiederkehren: „Natürlich wieder ein Tschetschene!“, „Ah, ein Afghane – der wird’s scho gwesen sein!“ Was, wenn nicht? Und wenn doch – wie kommen die anderen AfghanInnen dazu, dass so generalisiert wird?

In vielen Fällen und in bestimmten Momenten ist die Herkunftsbezeichnung nicht sinnvoll oder nicht notwendig. Manchmal reicht auch ein nüchternes: „Zwei Tatverdächtige wurden festgenommen.“ Woher die Opfer kommen, ist ja wenig ausschlaggebend. Zuspitzung gibt es aktuell genug.    sol

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