
LGBTIQ und Co.
Der Terminus LGBTIQ ergibt sich aus den englischen Kürzeln für Lesbian, Gay, Bisexual, Trans, Intersex und Queer und ist ein Sammelbegriff für Menschen, die sich nicht in der Heteronormativität wiederfinden, da ihre sexuelle Orientierung gegenüber dem Partnergeschlecht, ihre eigene Geschlechtsidentität oder ihre körperliche Geschlechtsbeschaffenheit davon abweichen. Darüber hinaus gibt es auch die Abkürzung LGBTQIA+, die z.B. asexuelle Menschen inkludiert. Alle sind weiterführende Versionen des Begriffs „gay“, die als Alternative für die in der Wahrnehmung eingeschränkt auf schwule Männer konnotierte Beschreibung „gay“ oder „homosexuell“ eingeführt wurden.
Gay Pride und Varianten
Der ursprüngliche Begriff Gay Pride (spätere Varianten, z.B. Lesbian & Gay Pride oder LGBT-Pride und Queer-Pride) ist ein aus dem Englischen stammender Internationalismus und wird auch im Deutschen vorwiegend kurz als Pride verwendet. Er beschreibt einen selbstbewussten bzw. selbstachtenden und damit stolzen Umgang mit der eigenen sexuellen Orientierung bzw. Geschlechtsidentität – im Gegensatz zu Scham und einem Sich-Verstecken.
Symbol Regenbogenfahne
Für den Gay Freedom Day 1978, den Vorläufer späterer Gay Pride-Veranstaltungen, entwarf der US-amerikanische Künstler Gilbert Baker die Regenbogenfahne als Symbol für die Vielfalt der Lebensweisen von Lesben und Schwulen. In ihrer ursprünglichen Version hatte die Fahne acht Farben, heute sind es meist sechs.Anlässlich der Europride 2001 hing im Juni 2001 am Wiener Donauturm die bis dahin größte Regenbogenfahne Europas (60 x 6 Meter). Die Eröffnung fand im Beisein von Baker statt. Danach reiste die Fahne in die nächste Europride-Stadt Köln mit.
Regenbogenparade
In Wien – wie in vielen anderen Städten weltweit (dort mitunter auch als Christopher Street Day, CSD bekannt) – wird seit 1996 diese Veranstaltung für Sichtbarkeit, Gleichberechtigung, Nichtdiskriminierung und die Rechte der LGBTIQ-Gemeinschaften organisiert. Alljährlich führt sie als Regenbogenparade Ende Juni/Anfang Juli in Form eines feierlichen, bunten Umzuges meist „andersrum“, also gegen den Uhrzeigersinn und die Fahrtrichtung, über die Wiener Ringstraße. Zu Beginn wurde sie vom Verein CSD organisiert, seit 2003 von HOSI (Homosexuelle Initiative) Wien, seit 2004 mit Unterstützung der Stadt Wien. Jedes Jahr nehmen über 100.000 Menschen teil.
Europride
Die Europride macht auf die LGBTIQ-Gemeinschaft und ihre Thematiken aufmerksam und gastiert seit 1992 jedes Jahr in einer anderen europäischen Stadt, vergeben von EPOA, der European Pride Organisers Association.
Heuer ist es zum zweiten Mal – nach 2001 – Wien. Von 1. bis 16. Juni wird es vielfältige Informations-, Diskussions-, Sport- und Kulturveranstaltungen sowie Partys geben. Ein besonderes Highlight soll die Europride-Konferenz von 12. bis 14. Juni im Rathaus und an der Uni Wien unter dem Ehrenschutz von Bundespräsident Alexander van der Bellen sein. Es soll damit die größte LGBTIQ-Konferenz der österreichischen Geschichte werden. Verschiedenste Aspekte – Unternehmen und Arbeitsmarkt, Kampf um Menschenrechte u.a. – werden dabei thematisiert.
Am 15. Juni wird als weiterer Höhepunkt der Feierlichkeiten die Regenbogenparade über die Ringstraße ziehen. Mehr als eine Million BesucherInnen werden zur Europride 2019 erwartet. cs