
Der Tag beginnt, ganz offiziell, um 6:30. Zuerst ertönt ein lautes Rauschen, dann Musik und schließlich eine dröhnende Stimme aus dem Lautsprecher am Hauptplatz. Die Partei spricht – circa eine halbe Stunde lang. Um 18:30 wiederholt sich das Ganze, mit Infos über das Wetter, Gesundheitstipps und Partei- Pep-Talk – aber so genau wird einem das nicht übersetzt; die meisten Leute hören nicht zu.
Die Regierung ist nicht nur akustisch präsent: Es gibt Stellen für Land- und Forstwirtschaft, Gesundheit, die Frauenunion, allgemeine Verwaltung, Außenbeziehungen, Handel, Bildung, usw. Für eine Gemeinde mit rund 2.000 EinwohnerInnen ganz schon viel! Kommuniziert wird per Brief – und zwar mit allen! Ich muss ständig an die Asterix und Obelix-Episode mit dem Passierschein A38 denken …
Ansonsten präsentiert sich das Leben in Muang Khua – jener Stadt, die es knapp nicht zur Provinzhauptstadt von Phongsaly, der nördlichsten Provinz Laos’, gebracht hat – als Mix unterschiedlichster optischer Eindrucke: Marktstande, unter deren Plastikplanen in der Mittagshitze Pho gegessen wird; aufwendig bestickte Gewänder der Akha-Frauen, die sich am Wochenendmarkt einfinden; schwarze SUVs, die angeblich Amphetamin (nicht mehr Opium) zwischen China und Thailand dealen; Lastwagen, die beständig in Richtung der sechs (!) Staudamm- Baustellen entlang des Flusses Ou rollen; grüne Walder, die in Wirklichkeit hauptsachlich Kautschukplantagen sind.
Es tut sich viel im beschaulichen Muang Khua. Die Geschehnisse des Tages werden – nach der Abendansprache – von den Männern im Ort bei ein paar Beerlao besprochen.
Katharina Auer
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