Mario Vargas Llosa: Nationalismus als neue Bedrohung

Von Lydia Matzka · · 2001/04

Mario Vargas Llosa: Nationalismus als neue Bedrohung
Edition Zweite Moderne, hg. von Ulrich Beck, Suhrkamp Verlag, Frankfurt / M. 2000, 150 Seiten, öS 248,–

”Meiner Meinung nach ist jeder Nationalismus mit aller Entschlossenheit und mit Selbstbewusstsein politisch wie intellektuell zu bekämpfen, und zwar nicht im Namen eines anders gearteten Nationalismus, sondern im Namen der Freiheit und der demokratischen Kultur.“ Mario Vargas Llosa sieht den Nationalismus als Bedrohung für die Demokratie. Er analysiert den Begriff des Nationalismus in bezug auf die Zeit der globalisierten Welt von heute und bringt vor allem Beispiele aus dem Krieg in Tschetschenien und dem ehemaligen Jugoslawien. Nationalismus ist ein geeignetes Machtinstrument für all jene, die ”sich nicht zufrieden geben, der Schwanz eines Löwen zu sein, sondern, koste es, was es wolle, Kopf von irgendetwas sein wollen, und sei es der Kopf einer Maus“.
Mario Vargas Llosa Wndet keine neuen Definitionen für Begriffe wie Demokratie, Multikulturalismus und Nationalismus. Insofern bietet das Buch philosophisch nur eine Zusammenfassung von Bekanntem. Aber er bringt praktische Beispiele aus der Gegenwart (z. B. Kosovo), die für das Verständnis eines näher zusammenrückenden Europas wichtig sind. Dabei wird die Frage aufgeworfen, ob die Auflösung der Grenzen auch wirklich angestrebt wird oder ihre Befestigung…

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