Martin Wesian

Von Redaktion · · 2016/12

Die Welt, in der ich leben möchte, braucht unbedingt: Rücksicht, Orientierung und mehr Freude. Allgemein ist das Streben nach Glück dem Streben nach Geld untergeordnet worden. Das Suchen nach dem persönlichen Vorteil geht zulasten anderer. Das ist die Wurzel vielen Übels.

Ich werde aktiv, wenn: das Wasser ruft! Ich bin gerne auf, in und unter Wasser. Und, wenn der 4-jährige Sohn ruft – oder die Arbeit.

Mit einer Million Euro würde ich: einen Teil in die Firma und einen Teil in eine etwas größere Wohnung mit eigenem Zimmer für den Sohn stecken.

Ich ärgere mich schrecklich darüber: wenn Leute rücksichtslos sind oder die Umwelt verschmutzen. Ich bin gerne der Unsympathler, der hingeht und etwas sagt, wenn jemand bei laufendem Motor im stehenden Auto sitzt, nur um Radio zu hören.

Martin Wesian, 42, kommt aus Vorarlberg und hat u.a. Wirtschaftsingenieurwesen in Wien studiert. Er bereiste die Welt im Rahmen von Einsätzen der UN sowie des Roten Kreuzes und lernte dabei das Verfahren „Solar Water Disinfection“ kennen. Dabei wird Wasser in Plastikflaschen durch UV-Strahlung desinfiziert. Um genau feststellen zu können, wann es keimfrei ist, erfand Wesian das Gerät WADI. Dafür gewann er 2009 den Energy Globe Austria Award, gründete das Social Enterprise HELIOZ, das WADI v.a. für NGOs produziert. Über den Verein „Get Water“ sammelt er Spenden zugunsten von Projekten für Hygiene und zur Vermeidung von wasserbedingten Krankheiten, momentan vor allem in Uganda. www.getwater.io

Wenn jemand zu mir sagt „Hat doch eh alles keinen Sinn“, sage ich: das ist sehr pessimistisch. Alles ist veränder- und verbesserbar.

Meine Vorbilder sind: zum Beispiel, der Schriftsteller C. K. Prahalad. Er hat etwa „Doing Well by Doing Good“ verfasst und mich inspiriert – da geht es darum, wie man ein Unternehmen aufzieht, das dazu beitragen kann, die Welt zu verbessern, aber dennoch als solches funktioniert. Und Hubert von Goisern. Seine Einstellungen finde ich super.

Als Nächstes werde ich: Wissenschaftler. Jetzt bin ich in der Praxis aktiv und sehe, welche Auswirkungen zum Beispiel WADI im kleinen, lokalen Umkreis hat. Ich möchte aber auch eine Methode entwickeln, um umfassend den Social Impact von Entwicklungshilfe zu messen, auch auf nationaler, wirtschaftlicher Ebene. Etwa, wie viel eingespart werden kann, wenn Leute weniger krank werden, oder eine Schulausbildung bekommen. Das würde auch die Argumente für viel Sinnvolles stärken.

Das rate ich Leuten, die etwas verändern möchten: Probiert es einfach! Ich kenne viele, die sich über etwas ärgern und vielleicht auch Ideen haben, um etwas zu verändern. Nur wenige trauen sich dann aber, diese auch umzusetzen.   cs

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