Menschen, die bewegen: Vera Brandner

Von Christina Schröder · · 2023/Mai-Jun

Sie arbeiten seit vielen Jahren mit dem Medium Fotografie. Können Bilder die Welt verändern?

Nein, allein können sie das nicht. Es geht um die Prozesse und Interaktionen, die die Fotografie mit sich bringt. Lässt man sich auf diese Prozesse bewusst ein, kann sich die Welt verändern – im Kleinen wie im Großen, im Positiven, aber auch im Negativen.

Welche Bilder bewegen Sie?

Fotos, in denen ich die Beziehung zwischen Fotografin bzw. Fotograf und Motiv spüren kann. Und mich bewegen Bilder ganz allgemein, wenn sie überraschen.

Von wem lernen Sie gerne?

Von Menschen, die anderen zuhören können. Und für die wechselseitiges Lernen selbstverständlich ist.

© Erik Hörtnagl

Vera Brandner, 42, wuchs in Sachsenburg in Kärnten auf. Nach der Schule ging sie nach Wien, studierte dort Internationale Entwicklung sowie Fotografie. Brandner promovierte in Nachhaltigkeitswissenschaften an der Leuphana Universität Lüneburg in Deutschland.

Durch ihre Ausbildungen und ihr Studium inspiriert, initiierte sie mit Freund:innen Fotografie-Projekte, u. a. in Angola und Pakistan. Im Zentrum stand dabei, Menschen durch das Medium Fotografie zu (Selbst-)Reflektion, in Austausch und auch in Konflikttransformationsprozesse zu bringen. Daraus entstand der Verein Ipsum, der heuer seit 20 Jahren besteht und für den Brandner nach wie vor arbeitet. Zudem ist sie als selbstständige Wissenschaftlerin u. a. in den Bereichen Bildung und Entwicklungszusammenarbeit tätig.
Brandner lebt mit ihrer Familie in Innsbruck.
ipsum.at

Was macht Sie traurig?

Situationen, in denen sich die Menschen nicht zuhören und aneinander vorbeireden oder gar nur mehr schweigen.

Wovon braucht die Welt mehr, um eine bessere zu werden?

Mehr Klarheit, weniger Harmoniesucht; Menschen, die sich nicht scheuen, Differenzen wahrzunehmen und an ihnen zu arbeiten; gewaltfreie Kommunikation und mehr Anerkennung für Perspektivenvielfalt. So können wir ins Verhandeln kommen und zu einem respektvollen Miteinander finden.

Welche gute Tat kann jede:r hierzulande heute noch tun?

Sich Zeit nehmen. Gute Ideen oder Taten brauchen Zeit. Das ist so schwer, wo wir doch alle von Verwertungslogik getrieben sind oder davon abhängen. Trotzdem sollten wir es versuchen.

Welche Superheld:innenkraft hätten Sie gern?

Ich würde gerne alle Sprachen der Welt verstehen und sprechen. Und ich würde gerne meinen Hunger und meine Müdigkeit in manchen Situationen abschalten können.

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