Menschen, die bewegen: Wolfgang Veit

Von Christina Schröder · · 2023/Nov-Dez

Mit Ihrer Lebenserfahrung: Was würden Sie Ihrem 15-jährigen Ich mit auf den Weg geben?

Die Schule war mir eine Qual. Mein Rat für damals und mein Motto bis heute: Durchhalten. Das habe ich auch getan und ich bin froh, die Matura gemacht zu haben.

Was wäre eine Fähigkeit, die Sie anderen beibringen können?

(Nachdem er bei seiner anwesenden Tochter nachgefragt hat) Lösungsorientiert denken und handeln. Das habe ich immer versucht weiterzugeben. Ganz nach dem Sprichwort: Sich regen bringt Segen.

Eine Begegnung, die Sie nie vergessen werden …

Das sind mehrere: Die mit allen Frauen, die ich geliebt habe. Und natürlich die mit meinem ersten und meinem zweiten Kind: alle großartig!

Wo sind Sie am liebsten?

Im Café Club International und in meinem Kleingartenhaus neben den Steinhofgründen, beides in Wien-Ottakring.

© Christina Schröder / SWM

Der Steirer Wolfgang Veit ist 72 Jahre alt und in Graz aufgewachsen. Er fing dort an, Betriebswirtschaft zu studieren, wechselte aber dann zu Raumplanung in Wien. Im Rahmen der Diplomarbeit beschäftigte sich Veit mit Bürgerinitiativen – und engagiert sich seither selbst in mehreren. Bis heute vor allem in derjenigen, die er vor 14 Jahren mitbegründet hat – für die Erhaltung des Wiener Otto-Wagner-Spitals (steinhof-gestalten.at).

In den 1970er Jahren eröffnete Veit mit anderen das erste südamerikanische Café in Wien: America Latina. Dann arbeitete er in der Stadtplanung bei der Arbeiterkammer. Anfang der 1980er Jahre startete er einen Verein zur Mietrechtsberatung für Ausländer:innen und das Café Club International am Yppenplatz in Wien-Ottakring. Später kam die CIB-Sprachschule dazu. In beiden arbeitet er bis heute mit.

Was macht für Sie einen Tag zu einem guten Tag?

Wenn ich am Abend zufrieden bin mit dem, was ich getan habe und mit dem, was rundum geschehen ist.

Wer würden Sie gerne für einen Tag lang sein?

Ich möchte niemand anders sein als ich. Am besten ohne Rücksichten nehmen zu müssen auf die Erwartungen anderer an meine Person.

Was würden Sie ändern, wenn Sie die Macht dazu hätten?

Ich glaube, dass es nicht der richtige Weg ist, wenn eine Person die Macht hat, von oben herab etwas für alle zu verändern. Wünsche nach Veränderungen müssen von vielen kommen, damit sie umsetzbar werden und dauerhaft einen Unterschied machen können.

Welche gute Tat sollte jede:r hierzulande heute noch tun?

Die Wünsche und Nöte anderer erkennen und hilfreich darauf reagieren.

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