Michael Zeuske: Schwarze Karibik

Von Karin Chladek · · 2004/11

Sklaven, Sklavenkultur und Emanzipation

Verlag Rotpunkt, Zürich 2004, 380 Seiten, EUR 22,-

2004 ist das UNO-Gedenkjahr zur Sklaverei sowie das 200-Jahre-Jubiläum der Ausrufung der unabhängigen „schwarzen Republik“ Haiti. Angesichts anhaltender politischer Instabilität und wirtschaftlicher Not hat die heutige haitianische Bevölkerung allerdings wenig Anlass zum Feiern. Der Karibik-Spezialist Michael Zeuske stellt in seinem neuen Buch „Schwarze Karibik“ jedoch eine andere Insel der Großen Antillen in den Mittelpunkt: Kuba.
Zeuske begreift die Geschichte der „schwarzen Karibik“ als (Früh-)Geschichte der Globalisierung. Er geht von drei beziehungsweise vier Globalisierungsphasen aus und betrachtet diese in unmittelbarem Zusammenhang mit der Versklavung und wirtschaftlichen Ausbeutung von Millionen von Menschen.
„Schwarze Karibik“ basiert auf zehnjähriger Feld- und Archivforschung, wobei sich Zeuske vor allem auf Dokumente der Administration von Sklaverei, aber auch orale Quellen und Überlieferungen stützt. Er geht detailliert auf den Alltag in den Sklavereigesellschaften ein, vor allem auf Widerstand, Kultur und Religion(en) sowie die Anpassungsstrategien der Versklavten in der frühen Plantagen-Boomwirtschaft. Der Autor beschäftigt sich auch mit den subtileren Formen von Rassismus nach dem Ende der Sklaverei im 19. Jahrhundert, die bis heute nicht völlig verschwunden sind.
„Schwarze Karibik“ ist in der Fülle der Daten und Erkenntnisse über das komplexe, sich im Laufe der Jahrhunderte verändernde System der Sklaverei auf Kuba überwältigend. Eine stärkere Herausarbeitung der zentralen These, die Zeuske eingangs vorstellt – Sklaverei als Teil der Globalisierung – wäre allerdings wünschenswert gewesen.
Von Michael Zeuske, der sich als „solidarischer Kritiker“ des „Systems Castro“ versteht, erscheint im Rotpunktverlag auch eine erweiterte Neuausgabe seines Werks „Insel der Extreme – Kuba im 20. Jahrhundert“.

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