Neue Aufgaben

Von Karin Chladek · · 2005/11

Die bei der der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) angesiedelte Kommission für Entwicklungsfragen unterstützt Forschungspartnerschaften und Projekte.

Wissenschaft und Armutsbekämpfung stehen im Zentrum der Arbeit der Kommission für Entwicklungsfragen (KEF), die 2006 ihr 25. Jubiläum feiert. Professor Gerhard Glatzel, Waldökologe an der Universität für Bodenkultur, ist seit 2003 Vorsitzender der KEF, die sich aus insgesamt 30 Mitgliedern aus verschiedenen Forschungseinrichtungen, Ministerien und anderen Institutionen zusammensetzt. Unter seiner Führung soll die KEF in Zukunft auch immer stärker als Kontakt- und Vermittlungsstelle für Organisationen aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit im In- und Ausland auftreten.
Der Ausbau der ursprünglich als Beratungsstelle des Wissenschaftsministeriums gegründeten KEF ist in vollem Gang. „Seit Jänner 2004 ist ein ständiges Büro eingerichtet, um Forschungspartnerschaften zwischen Österreich und Ländern des Südens noch besser unterstützen zu können“, erklärt KEF-Koordinatorin Birgit Habermann. „Grundsätzlich besteht die Arbeit der KEF darin, wissenschaftliche Kooperationen zwischen österreichischen Institutionen und Partnern in Ländern des Südens anzuregen und zu unterstützen“, erläutert die ausgebildete Ökologin und Agroforstwirtin, die selbst in Pakistan, Thailand, Kirgisien und Afrika Erfahrung in der wissenschaftlich orientierten Entwicklungszusammenarbeit gesammelt hat: „Projektvorhaben, die in Zusammenhang mit Themen der Entwicklungszusammenarbeit stehen, können der KEF vorgeschlagen werden. Wir helfen mit unseren Kontakten auch bei der Suche nach Forschungspartnern in Ländern des Südens. Die Projekte werden von zwei unabhängigen wissenschaftlichen Gutachtern bewertet und dann, falls sie den Anforderungen entsprechen, von den Kommissionsmitgliedern genehmigt.“

Hoch bewertet werden neben wissenschaftlicher Qualität und entwicklungspolitischer Relevanz auch die Fairness, Transparenz und Nachhaltigkeit der Nord-Süd-Forschungspartnerschaften. „Unsere aktuelle Projektliste umfasst zum Beispiel Studien über die Nutzung von Solarenenergie in Uganda, ökologischen Landbau in Nicaragua, die Verbesserung von Grundwasser in Burkina Faso oder auch über Flüsse und ihre Bedeutung für die Bevölkerung in Sri Lanka. Gerne unterstützt die KEF auch Projekte aus dem sozialwissenschaftlichen Bereich“, macht Habermann Mut zu innovativen Ideen.
Mit einer Reihe von Veranstaltungen möchte die KEF in den nächsten Monaten die entwicklungspolitische Diskussion im Forschungsbereich forcieren. Im Mittelpunkt des Workshops, den die KEF am 29. November 2005 organisiert, stehen die auf Armutsbekämpfung ausgerichteten Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs) der Vereinten Nationen. Dabei soll ein kritischer Blick auf die Rolle geworfen werden, die die Forschung bei der Erreichung der MDG spielt – oder eben nicht spielt. Mängel und Fallstricke sollen aufgezeigt, neue Wege gesucht werden.
2006 gestaltet die KEF die erste Ausstellung über wissenschaftliche Forschung und Entwicklungszusammenarbeit. „Die Ausstellung soll zunächst in der Aula der Akademie der Wissenschaften zu sehen sein und einen Einblick davon vermitteln, wie vielfältig Projektpartnerschaften zwischen österreichischen Forschungseinrichtungen und ihren Partnern in Ländern des Südens sein können“, so Birgit Habermann.

www.oeaw.ac.at/kef

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