Die Redaktion empfiehlt: Neues muslimisches Sprachrohr

Von Redaktion · · 2021/Mai-Jun


Das Qamar Magazin bereichert die heimische Medienvielfalt.

In einer Zeit, in der viel vom Aussterben der Printmedien die Rede ist, ein Magazin zu gründen, ist mutig. Qamar fokussiert dabei nicht darauf, die breite Masse für sich zu gewinnen.

Qamar (der Name ist das arabische Wort für Mond) ist ein muslimisches Magazin für Kultur und Gesellschaft. Gegründet wurde es vom Journalisten Muhamed Beganovic. Er musste am eigenen Leib erfahren, warum es in Österreich ein Special Interest-Magazin wie Qamar braucht: Als österreichischer Muslim hat er immer wieder negative Erfahrungen in der Medienszene gemacht. Nach einem frustrierenden Bewerbungsgespräch entschied er, sein eigenes Medium zu gründen.

Beganovic und seine Mitstreiter*innen haben auch genug vom Bild, das verbreitet wird: „Über ‚den Islam‘ und die über 700.000 in Österreich lebenden Muslim*innen wird viel geschrieben und gesprochen. Mit Muslim*innen weit weniger“, heißt es auf der Website des Magazins, das sich nicht religiös, sondern weltoffen positionieren will.

Divers. In den ersten zwei Ausgaben des viermal im Jahr erscheinenden Magazins kann man etwa ein Interview mit der Autorin Menerva Hammad über Diversität und Medien lesen oder über eine Bücherinitiative zur Stärkung von BIPOC-Autor*innen (BIPOC ist die Abkürzung von Black, Indigenous, People of Color). Der Unternehmer Ali Mahlodji erzählt, welche Bücher er liest und eine junge Kopftuchträgerin berichtet von ihrer schwierigen Jobsuche.

Die Themen und Zugänge sind erfrischend. Chefredakteur Beganovic meint, im besten Fall ist sein Magazin irgendwann einmal überflüssig, weil die großen Medien in Österreich den Mehrwert einer solchen Berichterstattung erkennen.

Aus heutiger Sicht klingt das nach Utopie. Die Inhalte aus Qamar liest man sonst nirgends.    sol

qamar-magazin.at

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