
Mitte Jänner stellte sich in Wien das Projekt Bank für Gemeinwohl der Öffentlichkeit vor. Die erste österreichische Alternativbank in Gründung nimmt konkret Gestalt an. „Eine Bank, die nicht zockt“, so die Selbstbezeichnung, ist in zivilgesellschaftlichen Kreisen sehr nachgefragt.
Einen Beleg dafür, dass der Gedanke der Gemeinwohlökonomie auch im Mainstream durchaus ernst genommen wird, liefert der Direktor des Wiener Wirtschaftsbundes Alexander Biach in der hauseigenen Zeitschrift „Wiener Wirtschaftsreport“. Um die offenbar erfolgreiche Idee zu diskreditieren, vergleicht er die Gemeinwohlökonomie mit der Planwirtschaft Nordkoreas.
Was wohl der österreichische Paradebetrieb Sonnentor dazu sagt, der nicht nur wirtschaftlich, sondern auch als Gemeinwohlbetrieb als vorbildlich gilt?
Man darf gespannt sein, welche Assoziationen „Wiens größter Interessenvertretung für Unternehmerinnen und Unternehmer“ zum „Islamic Banking“ einfallen – ein Geschäftsfeld, das die Bawag neuerdings beackert und in dem Zinsverbot herrscht.
Irmgard Kirchner