Nur die Pharmaindustrie?

Von Philipp Lehr · · 2003/03

Wirtschaft 1-2/2003

Dieser Artikel hat mich besonders interessiert. Einige Aspekte sind richtig herausgearbeitet: es ist das innewohnende „Hirnschmalz“, das die hohen Medikamentenpreise (wenn überhaupt) rechtfertigt. Dies erklärt, warum die Patente „mit Zähnen und Klauen“ und gegebenenfalls juristischen Tricks verteidigt werden. Der Preis für die entsprechende Feinchemikalie wäre weitaus geringer.
Eine Konklusion hieraus könnte sein, die Kalkulationsspannen der Generika-Hersteller anzuprangern, oder? Diese haben nur marginale Kosten in Forschung, Entwicklung und Klinik. Auch der Weg zur Markteinführung ist durch das Original bereits geebnet …
Die Intention folgender Anführungen ist mir nicht klar: es werden Umsätze, Forschungsbudgets und Markteinführungskosten einzelner Firmen oder der gesamten Branche aufgezählt und gegen jetzige Gewinne und zukünftige potenzielle Marktzulassungen aufgerechnet. Mit der richtigen Analyse haben sowohl Börsianer als auch Forschungschefs ihre liebe Not.
Was bleibt, ist die oberflächliche Erkenntnis, dass sehr viel Geld im Spiel ist. Und weiters, dass dieses Geld wohl gut angelegt wäre, wenn Medikamente oder zugrunde liegende Patente kostenlos an Dritte-Welt-Staaten weitergegeben würden. Zum Teil passiert das durchaus, indem Mittel z.B. gegen Lepra oder Malaria umsonst oder über die WHO zum Selbstkostenpreis zur Verfügung gestellt werden.
Nur eines stört mich an der Diskussion (nicht nur in Ihrem Magazin): warum werden in diesem Zusammenhang nur die Pharmakonzerne angeprangert? Sollten nicht multinationale Nahrungsmittel- (Nestlé, direkt) oder Autohersteller (MB, GM für Logistik) und Computer-Firmen (Microsoft, IBM für Bildungsprogramme) genauso ihren Beitrag leisten?

Philipp Lehr
2340 Mödling

Basic

Berichte aus aller Welt: Lesen Sie das Südwind-Magazin in Print und Online!

  • 6 Ausgaben pro Jahr als Print-Ausgabe und/oder E-Paper
  • 48 Seiten mit 12-seitigem Themenschwerpunkt pro Ausgabe
  • 12 x "Extrablatt" direkt in Ihr E-Mail-Postfach
  • voller Online-Zugang inkl. Archiv
ab € 25 /Jahr
Abo Abschließen
Förder

Mit einem Förder-Abo finanzieren Sie den ermäßigten Abo-Tarif und ermöglichen so den Zugang zum Südwind-Magazin für mehr Menschen.

Jedes Förder-Abo ist automatisch ein Kombi-Abo.

84 /Jahr
Abo Abschließen
Soli

Mit einem Solidaritäts-Abo unterstützen Sie unabhängigen Qualitätsjournalismus!

Jedes Soli-Abo ist automatisch ein Kombi-Abo.

168 /Jahr
Abo Abschließen