Die Oppositionsbewegung gegen Langzeitpräsident Hosni Mubarak erhält Auftrieb. Am Tag des umstrittenen Referendums zur Verfassungsänderung machten regierungsnahe Schlägertrupps in Kairo Jagd auf friedliche DemonstrantInnen. Vor den Augen untätiger Polizisten schlugen sie dabei gezielt Frauen zusammen und rissen ihnen Blusen und Jacken auf. Seither ist Mittwoch in Kairo Protesttag.
„Was am 25. Mai passiert ist, hat mich nicht eingeschüchtert. Es ermutigt mich, für die Rechte derer einzutreten, die geschlagen wurden“, gibt eine junge Demonstrantin die Stimmung vieler wieder. Die Kifaya – „genug“ – Bewegung vereint seit bald einem Jahr islamische und säkulare Kräfte. Bei den Präsidentschaftswahlen im September sind erstmals andere Kandidaten neben Mubarak zugelassen, der seit 25 Jahren an der Macht festhält.