
In Südafrika ist eine Debatte um Diversität in nationalen Sportmannschaften ausgebrochen.
Diskussion rund um Quoten in Sportteams: Südafrikas Sportminister Fikile Mbalula hat Ende April mehreren Sportverbänden verboten, sich für die Austragung internationaler Bewerbe zu bewerben. Die Verbände Athletics South Africa (ASA), Cricket South Africa (CSA), Netball South Africa (NSA) und South African Rugby (Saru) hätten die vorgegebene Quote für schwarze Sportlerinnen und Sportler nicht erreicht, so der Minister.
Die Quoten sollen die Diversität im südafrikanischen Sport fördern. In der Zeit der Apartheid basierte die Teilnahme im Profi-Sport auf Segregation. Gemischte Teams waren nicht erlaubt, die Teilnahme an internationalen Bewerben war auf weiße Südafrikanerinnen und Südafrikaner beschränkt. Das führte zu einem internationalen Sportboykott Südafrikas bis zum Ende der Apartheid 1994.
Afriforum, eine zivilgesellschaftliche Initiative, die die Rechte der europäisch-stämmigen BurInnen vertritt, kündigte an, Beschwerde gegen Mbalulas Vorgehen einzulegen. Die Organisation argumentiert, dass internationale Sportverbände ausdrücklich politische Einflussnahme untersagen.
Die Entscheidung von Mbalula führte zu unterschiedlichen Reaktionen im Web 2.0. Auf der einen Seite stehen UnterstützerInnen. Sie kritisierten allerdings auch, dass der Schritt zu spät käme. Schwarze seien auch unter der jetzigen Regierungspartei ANC („Afrikanischer Nationalkongress“) im Sport unterrepräsentiert. Gefordert wird zudem, dass Diversität in traditionell „weißen“ Sportarten wie Cricket oder Rugby schon in Schulen stärker gefördert wird.
Als Gegenbeispiel wurde das südafrikanische Herren-Fußballnationalteam erwähnt, das fast komplett aus schwarzen Spielern besteht. Haben hier Weiße zu wenig Chancen? Immer wieder werden Stimmen laut, die in alle Richtungen Fairness einfordern, wenn es darum geht, einen Wandel hin zu mehr Diversität im Sport voranzutreiben.
Ndesanjo Macha ist Blogger, Journalist, Rechtsanwalt, digitaler Aktivist und New Media Consultant.
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