Menschen, die bewegen: Ramin Siawash

Von Redaktion · · 2019/Jan-Feb

Worüber schreiben Sie als Journalist am liebsten?

Ich möchte den Menschen, die in einer Gesellschaft nicht gehört werden, eine Stimme geben. In Afghanistan habe ich über die Unterdrückung der Frauen geschrieben, hier berichte ich über das Leben der Flüchtlinge.

Was macht Sie zufrieden?

Wenn ich mich für jemanden einsetzen kann und es diese Person dann schafft, einen Ausweg aus einer schwierigen Lage zu finden.

Was macht Ihnen Angst?

Unsicherheit – wenn ich mich in einer Lage befinde, die ich nicht oder nur wenig beeinflussen kann, und nicht weiß, was als Nächstes kommt.

Ramin Siawash, 25, wurde in Afghanistan geboren. Er studierte Betriebswirtschaft, Journalismus und IT und arbeitete als Lehrer, Journalist, Moderator und bei der Unabhängigen Afghanischen Menschenrechtskommission (AIHRC). Seit 2015 lebt Siawash in Wien. Er ist Gründer und Leiter des KARA-Bildungszentrums für Frauen in Afghanistan sowie Kurator am Volkskundemuseum Wien im Rahmen der Projekte „Museum auf der Flucht“ und „Die Küsten Österreichs“. Daneben gestaltet Siawash die Radiosendungen Saia Roshan und Watandar auf Radio Orange, ist Diversitäts-Botschafter für das Rote Kreuz und studiert Politikwissenschaft und Wirtschaftsinformatik an der Uni Wien.

An welchem Ort sind Sie am liebsten?

Es geht mir nicht um Orte im geografischen Sinne. Ich bin gerne dort, wo ich mich frei fühle und in Gesellschaft von Menschen bin, die einander respektieren und verstehen. Dort fühle ich mich dann auch zu Hause.

Welche Wünsche und Sehnsüchte teilen die Menschen, egal wo sie sind oder woher sie kommen?

Fast alle streben nach Geld, nach Sicherheit, nach Glück – und alle brauchen familiäre Bindungen, sowie das Gefühl von Sicherheit und Gesundheit.

Gibt es jemanden, der oder die Sie einen Tag lang gerne sein würden?

Mein Vater oder meine Mutter. Sie sind gütige Menschen, die immer für andere da sind, ohne Erwartungen, etwas zurückzubekommen. Ich würde gerne erleben, wie sich das anfühlt.

Wovon sollte es mehr geben auf der Welt?

Respekt und Liebe. Mit Respekt sollte man anderen im ersten Augenblick des Kennenlernens begegnen, nicht erst – wie man es so oft sieht – nachdem sie bewiesen haben, dass sie sich diesen auch verdienen. Und dann ist Respekt auch die Voraussetzung für Liebe, denn: wen ich nicht respektiere, kann ich nicht lieben.

Wie wird die Welt zu einem besseren Ort?

Ohne Grenzen, vor allem im Kopf! Man sollte die Welt wie ein großes Land sehen. Natürlich braucht es gewisse Maßnahmen für Sicherheit, aber so wie man in Österreich von einem Bundesland ins nächste fahren kann, sollte es weltweit sein – egal, woher man kommt.      cs

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