Rheinisches JournalistInnenbüro (Hg.): »Unsere Opfer zählen nicht«

Von Anke Schwarzer · · 2005/03

Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg

Assoziation A, Berlin 2005, 440 Seiten, mit 200 Abbildungen, EUR 29,50 (erscheint im April 2005)

Ihre Kriegseinsätze kommen in den Geschichtsbüchern nicht vor, und ihre Gefallenen sind nirgends aufgelistet. An ihre Opfer erinnert kaum ein Monument. Die meisten ihrer Zwangsarbeiter erhalten keine Entschädigung und die meisten ihrer Veteranen keine Kriegsrente.
So hoch der Preis auch war, den die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg zahlte, so konsequent wurde er seitdem vergessen und verleugnet. Millionen Soldaten aus Afrika, Asien, Südamerika und Ozeanien kämpften und starben in diesem Krieg, den der deutsche und der italienische Faschismus sowie der japanische Großmachtwahn verursacht haben. In Abessinien standen sich Afrikaner auf beiden Seiten der Front gegenüber, in Burma kämpften hunderttausend Soldaten aus West- und Südafrika gegen die Japaner, in Frankreich Zehntausende Inder gegen die Deutschen. Brasilianer kamen in Italien zum Einsatz, Koreaner im Südpazifik. Von China über Vietnam bis nach Indonesien und den Philippinen operierten einheimische Guerillatruppen gegen die alten Kolonialherren und die neuen Besatzer.
Viele Länder der Dritten Welt wurden zu Schlachtfeldern, andere lieferten strategische Rohstoffe für die Kriegsproduktion. Millionen Menschen dienten den Krieg führenden Streitkräften als Lastenschlepper und Bauarbeiter, Pfadfinder und Küstenwächter, Aufklärer hinter feindlichen Linien und Bergungstrupps für verwundete Soldaten. Hunderttausende Frauen wurden Opfer sexueller Gewalt. Allein die Japaner verschleppten 200.000 Filipinas und Koreanerinnen in ihre Militärbordelle.
Die Hilfstruppen und Hilfsarbeiter aus der Dritten Welt wurden schlechter entlohnt, verpflegt, untergebracht und behandelt als ihre „Kameraden“ aus der Ersten. Streiks und Revolten gegen diese Ungleichbehandlung wurden mit brutaler Gewalt niedergeschlagen.
Auf der Basis langjähriger Recherchen der AutorInnen (Rheinisches JournalistInnenbüro u.a.) in über dreißig Ländern Afrikas, Asiens und Ozeaniens werden die Folgen des Zweiten Weltkrieges für die Dritte Welt in diesem Buch erstmals aus Sicht von Betroffenen beschrieben. Das Standardwerk zu einem bisher vernachlässigten Thema.

Digital

Globale Perspektiven – jederzeit, überall


6 Ausgaben pro Jahr als E-Paper

12-seitiger Themenschwerpunkt pro Ausgabe

12 x Extrablatt per E-Mail (redaktioneller Newsletter mit 3 Extra-Artikeln)

voller Online-Zugang inklusive Archiv

ab € 27 /Jahr
Abo Abschließen
Kombi

Globales im Blick mit unserem Kombi-Abo


6 Ausgaben pro Jahr als Print-Ausgabe und E-Paper


12-seitiger Themenschwerpunkt pro Ausgabe


12 x Extrablatt per E-Mail (redaktioneller Newsletter mit 3 Extra-Artikeln)

voller Online-Zugang inklusive Archiv

ab € 38 /Jahr
Abo Abschließen
Soli

Qualitäts-
journalismus schützen

Mit einem Soli-Abo leisten Sie einen ganz besonderen Beitrag für das Südwind-Magazin.

Sie können zwischen dem Digital- oder Kombi-Abo wählen und erhalten zusätzliche Extras wie exklusive Berichte aus der Redaktion.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

168 /Jahr
Abo Abschließen