
Die Hasstiraden eines Michel Houellebecqs sind erschreckend, doch noch vielmehr sind es seine Erfolge und die Anerkennung beim Publikum.
Houellebecq erregte schon öfters die Gemüter ob seiner rassistischen und islamfeindlichen Aussagen. „Ich habe keine Wertschätzung für den Islam und ich wünsche mir, dass er verschwindet“, so Houellebecq. Islamische Frauen seien „dicke frustrierte Schlampen“, wird er in einem profil-Interview (Nr. 7/ 11. Februar 2002) zitiert.
„Jedesmal wenn ich erfuhr, dass ein palästinensischer Terrorist, ein palästinensisches Kind oder eine schwangere Palästinenserin im Gazastreifen erschossen worden war, durchzuckte mich ein Schauer der Begeisterung bei dem Gedanken, dass es einen Muslim weniger gab“, schreibt Houellebecq in „Plattform“.
Und trotzdem oder vielleicht sogar deswegen: Das Buch steht ganz oben auf den Bestsellerlisten. Manche KritikerInnen prügeln Houellebecq als Pornografen und Rassisten. Andere feiern ihn als literarische Sensation. Publicity in Hülle und Fülle. Im Rabenhof wurde er von AutogrammjägerInnen bestürmt. Der ORF berichtet in „Treffpunkt Kultur“ von der Lesung und streicht mit der Leichtigkeit einer Feder über das „enfant terrible“. Amüsiert und mit einem wohlwollenden Augenzwinkern nimmt man seine rassistischen und sexistischen Aussagen hin und nennt sie sanft „Provokationen“. Obwohl böse, erscheint er einem doch irgendwie sympathisch. Und kaum jemand schreit auf, wenn Sexismus und Rassismus salonfähig werden.
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