Soziale Bewegungen und Social Media. Handbuch für den Einsatz von Web 2.0

Von Redaktion · · 2011/12

T. Kreiml und H. C. Voigt (Hg.)

Sachbuch. ÖGB-Verlag, Wien 2011, 396 Seiten, € 29,90

Vieles an diesem Buch ist gewöhnungsbedürftig. Ein elektronisches, im Web entstandenes Dokument wurde in ein Buch verwandelt. Was im Web ein Link war, wird im Buch zu einem gelben oder schwarzen Balken. In Kombination mit gelb gedruckten Zahlen stört dies das Lesen doch erheblich.

Im Gegenzug gibt es das Buch auch als E-Book, und hier machen die Verlinkungen sehr viel Sinn. Denn das Buch ist ein praktisches Handbuch für die Gestaltung von Webseiten im Sinne des Web 2.0, die Printausgabe eher nur ein Nebenprodukt. Ein Link und eine Berechtigung, dieses Buch als elektronisches Buch zu beziehen, findet sich auf der Umschlag-Innenseite.

Was Web 2.0 ist, wird plastisch anhand von Beispielen deutlich gemacht. Der Konflikt um den Stuttgarter Hauptbahnhof oder die Besetzungen an der Wiener Universität liefern die ersten Fallbeispiele für ein interaktives Web. In beiden Fällen wurden mit Flickr-Galerien, Blogs und Live-Streaming Informationen allgemein verfügbar gemacht.

So wie es sich für den ÖGB-Verlag als Verleger gehört, widmet sich ein weiteres Kapitel den Auseinandersetzungen in Betrieben. Berichtet wird auch von Flashmobs. Dieses koordinierte, meist witzige und irritierende Vorgehen von Gruppen wird meist per Youtube weiter verbreitet. Bei Facebook scheiden sich die Geister. Während ein Teil der MitautorInnen von der globalen Datenkrake lieber die Finger lassen möchte, finden andere, dass sich nirgendwo so einfach Schneeballeffekte erzielen lassen wie hier. Im letzten Drittel wird vorgestellt, wie ein gelungenes Zusammenspiel von Facebook, Twitter, Youtube, Serien-E-Mail und eigener Webpräsenz aussehen kann. SpezialistInnen werden hier wenig Neues finden, das hat wohl mit der Schnelllebigkeit des Webs zu tun.

Die einzelnen Kapitel sind so, wie man das aus dem Web gewohnt ist, mit Kommentaren von rund zwei Dutzend ExpertInnen versehen. Hier findet sich Substanzielles neben Nebensächlichem. Eine ordnende redaktionelle Hand hätte gutgetan.

In Summe aber doch eine gute Orientierungshilfe für UserInnen, die sich mit dem Web schon gut auskennen, denen die interaktiven Web 2.0-Elemente aber nicht so vertraut sind.
Rupert Helm

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