Spielend Nachhaltigkeit vermitteln

Von Dan Jakubowicz · · 2003/03

Das futuro-Projekt – auf dem Weg zu einer nachhaltigen Preisauszeichnung – tritt in eine neue Phase.

Möglichst viele Schuhe nach Afrika schicken, möglichst viele Brunnen in Bangladesch graben und möglichst alle Getränke in Glasflaschen kaufen – das war einmal. Es schien so einfach, ein „guter Mensch“ sein.
Mittlerweile ist klar geworden, dass durch unsere „Hilfe“ afrikanische Schuhmacher ihren Job verlieren können, dass Brunnenwasser auch Arsen enthalten kann und dass die Ökobilanz von Glasflaschen – mit Rückholung, chemischer Reinigung etc. – auch recht bedenklich sein kann.
Resignation liegt nahe. Wer nicht genau weiß, was besser ist, nimmt vielleicht das Bequemere, gewöhnt sich daran und will dann eigentlich nicht mehr so genau wissen, was besser ist. Exakte Umwelt- und Sozialbilanzen sind enorm umfangreich, teuer und langwierig und können daher nur für einen Bruchteil unserer Konsumartikel berechnet werden.

Was ist der nachhaltige Preis? Seit 2000 entwickelt der Verein „Menschen für Solidarität, Ökologie und Lebensstil“ (SOL) den „futuro“ als einfache Kennzahl für umwelt- und sozialfreundlicheren Konsum. Als Fernziel könnte einmal der Euro für den reinen Marktpreis, der „futuro“ für den „ökologisch-sozialen“ Preis stehen.
Das Projekt will die Öffentlichkeit in den Prozess einbinden und auf diese Weise mehr Bewusstsein für ökologische und soziale Gerechtigkeit schaffen. Und hier ist nicht nur das Hirn, sondern auch der „Bauch“ gefragt.
Daher entwickelt SOL einen Spiele-Wettbewerb zum Thema „Nachhaltigkeit“ unter angestrebter Beteiligung einer möglichst großen Öffentlichkeit: Wie hängt der persönliche Lebensstil oder unser Wirtschaftssystem mit dem Zustand der Umwelt, der Lage der Menschen in der „Dritten Welt“ bzw. der sozial benachteiligten Menschen bei uns zusammen?
In einer Vorrunde werden Spielvorschläge gesammelt. Eine Jury wählt dann die besten davon in die Zwischenrunde und stellt sie in Form von spielfähigen Skizzen öffentlich vor (u.a. im Internet).
Dann werden in regionalen Spielezirkeln die Spiele ausprobiert und kommentiert. Drei Spiele, die dabei das beste Feedback bekommen, erreichen die Endrunde. Hier können die EinreicherInnen dieser Spiele im Rahmen eines Kreativworkshops mit Unterstützung von Spieleprofis letzte Hand an ihre Produkte legen.
Auf diese Weise sollen ein oder mehrere marktfähige Spiele entstehen, die grafisch professionell gestaltet und möglichst in Kooperation mit renommierten Spielefirmen produziert werden sollen.

Nähere Informationen über das Futuro-Projektteam c/o Petra Bußwald, Weyringergasse 27A, 1040 Wien oder per Email an futuro@akaryon.com. Das grafische Erscheinungsbild der Einreichung (Skizzen von Spielfeld, Spielkarten etc.) spielt derzeit noch keine Rolle, wichtig sind eine klare, detaillierte Darstellung der Spielregeln und die Qualität der Spielidee.
Die Spielideen sowie eingesandte Materialien gehen in das Eigentum von SOL über (der AutorInnen-Name wird natürlich genannt). Allfällige Einnahmen werden für die Arbeit von SOL verwendet. Einsendeschluss ist der 15. Juli 2003
www.nachhaltigkeitsspiel.at.tt, www.nachhaltig.at und
www.futuro-preise.at

www.nachhaltigkeitsspiel.at.tt www.nachhaltig.at

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