Steuer auf Brautpreis

Von Gerhard Hainzl · · 2007/10

In Südafrika entdeckt der Staat das Brauchtum als Steuerquelle.

Lobola wird im südlichen Afrika jene Zahlung genannt, die der Bräutigam an die Familie seiner Braut leistet. Sie wurde traditionellerweise in Form von Rindern beglichen. Die Komplexität der Verhandlungen über die Höhe und die große Anzahl an involvierten Personen aus beiden Familien lässt eine rein ökonomische Interpretation von Lobola nicht zu. Der soziale Aspekt – Beziehungsgeflecht zwischen den Familien – dürfte eine ebenso wesentliche Rolle spielen. In den letzten Jahren gibt es allerdings eine Tendenz, Lobola mit Geld zu bezahlen, eine Praxis, die sich aus offensichtlichen Gründen besonders in den Städten steigender Beliebtheit erfreut.
Lobola, eine bisher vom staatlichen Recht nicht wahrgenommene Praxis, wurde 2007 vom südafrikanischen Finanzminister in seiner Budgetrede thematisiert. Der Staat will mitnaschen und erwägt die Einführung einer Mehrwertsteuer auf den Brautpreis und für die Betuchteren auch steuerliche Absetzbarkeit.

Der Autor ist Afrikaexperte an der Akademie für Landesverteidigung in Wien

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