Taj Mahal meets the Culture Musical Club Of Zanzibare: Mkutano

Von Werner Leiss · · 2005/03

Tradition & Moderne, Vertrieb Extraplatte

Hier ein weiteres Kapitel musikalischer Kooperationen, für die der afroamerikanische Bluesmusiker Taj Mahal mittlerweile bekannt ist. Vor allem die CD „Mumtaz Mahal“ aus dem Jahre 1995 mit den indischen Musikern N. Ravikiran und V.M. Bhatt sowie „Kulanjan“ von 1999 zusammen mit dem Kora-Spieler Toumani Diabate aus Mali sind dafür gute Beispiele.
Nach Sansibar aufgemacht haben sich also neben T. Mahal – der hier singt, Banjo und Gitarre spielt – der Bassist Bill Rich und Drummer Kester Smith, um auf Mitglieder des Culture Musical Club zu treffen. Das seit 1958 bestehende und derzeit 35 Mitglieder umfassende Taraab-Orchester ist das wohl berühmteste Sansibars und trägt nicht unwesentlich dazu bei, Taraab, eine Musik an der Schnittstelle ostafrikanischer und arabischer Kultur, mit einigen asiatischen Einflüssen, international bekannt zu machen. Mit dabei ist auch die Sängerin Bikidude, mittlerweile in ihren Neunzigern und die berühmteste Botschafterin der Insel, die mit ihrer abenteuerlichen Biografie einen deutlichen Gegenentwurf zur traditionellen Rolle einer muslimischen Frau schuf und hier auf zwei Stücken zu hören ist.
War die Begegnung mit Toumani Diabate noch eine selbstverständliche und wegen der engen Verwandtschaft von Blues und westafrikanischer Musik leichte Übung – wie aus einem Guss hörte sich das Zusammenspiel von Kora und Gitarre an –, ist es den Mitwirkenden hier anzumerken, dass hier erst allmählich und mit Vorsicht gegenüber den Traditionen der jeweils anderen Kultur eine gemeinsame musikalische Sprache gefunden wurde. Ist die erste Nummer noch ein fast klassischer Blues mit einem Taraab-Streicher-Arrangement und das zweite Stück klassischer Taraab, den T. Mahal lediglich mit dem Banjo begleitet, fließt später alles auf immer spannendere Weise ineinander.
Taj Mahal erklärt seine Reisen zu den Ursprüngen der Musik damit, das Erbe der Ahnen vor den Angriffen durch eine lediglich kommerzielle Unkultur schützen zu wollen. Ein wahrhaft dringendes und wichtiges Anliegen und in diesem Falle absolut gelungen.

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